KRANE - Pleonexia
Mehr über Krane
- Genre:
- Post Rock
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- Czar Of Revelations / Soulfood
- Release:
- 27.10.2017
- Deception
- I: Strategic Level
- Destabilisation
- II: Operational Level
- III: Tactical Level
- Combat
- Aftermath
Ein spannendes Konzept - mehr aber leider nicht?
Instrumentaler Post Rock ist zumeist ein echter Drahtseilakt, da es seinen Komponisten individuell gelingen muss, Spannung aufzubauen, sie vor allem aber auch über die Distanz eines Songs und schließlich eines ganzen Albums aufrechtzuerhalten. Bei KRANE sind aber auch noch andere Schwierigkeiten zu berücksichtigen, die das gesamte Unterfangen belasten. So konnte die Band ihr Line-up nach dem Debüt-Release "Ouroboros" (2013) nicht zusammenhalten und sich auch nicht in der Weise live promoten, wie man sich das anfangs vorgestellt hatte. Mit etwas mehr Stabilität und neuen Leuten haben die Schweizer nun aber doch wieder den Weg ins Studio gefunden, um ein weiteres ambitioniertes Projekt anzupacken. Auf "Pleonexia" stellt sich die Band dem weltweiten Kriegstreiben sehr kritisch gegenüber und kombiniert musikalische Eindringlichkeit mit einigen recht langen Samples von weniger bekannten Propagandareden. Der Effekt ist sofort da: Die Band provoziert, polarisiert schließlich auch, hat die Hörer aber auf ihrer Seite. Aber wie lange hält das ganze an?
Leider besteht "Pleonexia" nämlich nicht allzu lange, da sich zumindest musikalisch alles um ein vorgegebenes Schema dreht, von dem die Eidgenossen kaum abweichen können. Die wiederkehrenden, halbwegs melodischen und stets hypnotischen Klangflächen verbrauchen sich auf Dauer, und auch wenn durch die eingespielten Sprachfetzen immer wieder Neugierde aufflammt, kann KRANE im Rahmen der konzeptionellen Arbeit irgendwann nicht mehr nachlegen, so dass sich die Sache schon mittelfristig verbraucht. So bleibt das Album letzten Endes lediglich ein Event für ein bis zwei Durchgänge, nichts jedoch, was man sich viel häufiger anhören möchte. Vielleicht ist dies aber auch dem Storytelling geschuldet, denn ähnlich wie bei einem Kinostreifen geht bei jeder weiteren Wiederholung etwas verloren - und in diesem Fall vor allem die eingangs erwähnte Spannung, die KRANE nicht lange aufrechterhalten kann.
Anspieltipps: I: Strategic Level, II: Tactical Level
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Björn Backes