KRANKHEIT - Sanatorium
Mehr über Krankheit
- Genre:
- Neue Deutsche Härte/Industrial
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Echozone
- Release:
- 01.11.2013
- Tausendfüssler
- Figaros Schlachtfest
- Komm zu mir
- Menschenfänger
- Kranke(n)schwester
- Guten Abend Gute Nacht
- Die Antwort
- Menschenmaschine
- Für Elise
- Weisser Mann
- Schlampe
- Teufelsneurose 488
Zwangsjacke, Fesselbett - ab ins Sanatorium!
Man glaubt es kaum: Der Name ist Programm. KRANKHEIT ist wirklich krank. Auf ihrer zwölf Tracks umfassenden CD mit dem bezeichnenden Titel "Sanatorium" präsentieren die drei Österreicher, die sich hinter dem programmatischen Bandnamen verstecken, allerhand krankes Zeug.
Lyrisch geht es um fiese Phantasien, ums Quälen, ums Schlachten, um Menschenfänger, Menschmaschine und ähnliche Abgründigkeiten. Musikalisch bewegt sich das Trio im Fahrwasser der Neuen Deutschen Härte und schippert dabei gefährlich dicht an der Fahrrinne von RAMMSTEIN. Der Gesang von Christian Präauer ist leider nicht sehr eigenständig, sondern wirkt deutlich bemüht darum, dem unerreichten Herrn Lindemann nachzueifern.
Das ist schade, denn das kompositorische Konzept von KRANKHEIT umfasst eine interessante Idee: So integrieren die Musiker in ihre eigenen Werke die Stücke alter Meister der Klassik und Romantik. Da lässt es einen aufhorchen, wenn vertraute Klänge von Mozart, Beethoven und Brahms plötzlich aus dem düster-modernen Klanggewebe hervortreten. Am besten gelungen sind denn auch die Stücke 'Guten Abend Gute Nacht' , das umsponnen von brahmscher Romantik die schauerliche Innenansicht eines Bestatteten darstellt und 'Für Elise', das sich unter Verwendung nicht nur dieses Beethoven-Zitats, sondern auch im Rückgriff auf Märchen und Aphorismen mit den Schattenseiten der Schönheit auseinandersetzt. Die Nummer ist nicht nur sprachlich gut gelungen, sondern windet sich auch eingängig ins Ohr, was nicht nur an dem bekannten Beethoven-Klassiker liegen dürfte, sondern durchaus auch am gelungenen Arrangement von KRANKHEIT.
Mit Eingängigkeit kann die Band insgesamt überwiegend punkten. Zwar sind nicht alle Titel von herausragender Komplexität, als atmosphärischer Akzent im düsteren Gothic-Club eignen sich aber die meisten.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Erika Becker