KRISIUN - Forged In Fury
Auch im Soundcheck: Soundcheck 08/2015
Mehr über Krisiun
- Genre:
- Death Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Century Media Records
- Release:
- 07.08.2015
- Scars Of The Hatred
- Ways Of Barbarism
- Dogma Of Submission
- Strength Forged In Fury
- Soulless Impaler
- Burning Of The Heretic
- The Isolated Truth
- Oracle Of The Ungod
- Timeless Starvation
- Milonga De La Muerte
Wie zuletzt mit einem bisschen mehr von früher.
Ich liebe diese Brasilianer. Schon immer für ihre rohe, kompromisslose und auch sehr eigenständige Version, Death Metal zu interpretieren, auf dem letzten Album zusätzlich für ein wirklich großartiges Songwriting. Mit "The Great Execution" schaffte KRISIUN es, die vielen rabiaten, teils willkürlich hektischen Parts der Vergangenheit in richtig starke Nummern mit Spannungsbögen einzubetten. Hier und da wurde sogar mal der Fuß vom Gaspedal genommen, aber dennoch regierte einzig die Keule. Wie sieht es diesbezüglich nun auf "Forged In Fury" aus?
Antwort: Ganz ähnlich. Das südamerikanische Trio ballert sich mit diversen Trademarks durch die Platte, bei der man sich als Fan der Band sofort heimisch fühlt. Keine Experimente, kein anderer Sound – keine Kompromisse eben. Gleich der Opener 'Scars Of The Hatred' hat, ähnlich wie zuletzt 'The Will To Potency', das Potenzial dazu, ein neuer Stammkandidat im Liveset KRISIUNs zu werden: Ein variantenreicher, frickeliger Nackenbrecher, der erahnen lässt, dass erneut Wert auf den Fluss der Tracks gelegt wurde. 'Strength Forged In Fury' ist auch so ein Liedchen, das die Brasilianer in früheren Zeiten garantiert durchgerattert hätten.
Der Klang auf "Forged In Fury" ist schön druckvoll-transparent, wovon vor allem Alex Camargo profitiert, der einen nicht nur lässig wie eh und je anbrüllt, sondern dessen Bass auch wunderbar knarzig zur Geltung kommt. Da machen 'Soulless Impaler' oder 'Burning Of The Heretic' gleich doppelt so viel Freude (denn ich weiß genau, an welchen Stellen ich live die Faust heben und Textversatzstücke mitgrölen werde). 'The Isolated Truth' ist schön flott-treibend, in 'Oracle Of The Ungod' wird hübsch soliert, bevor 'Timeless Starvation' die Platte standesgemäß in resümierender Art beendet.
"Forged In Fury" ist schon ein starkes Stück geworden, das steht außer Frage. Der ganz große Wurf, der "The Great Execution" war, ist dabei jedoch leider nicht entstanden. Die Songs sind allesamt gut bis sehr gut, wirken stellenweise aber etwas naiver und beliebiger. Es fehlt der ganz große rote Faden, der einen wirklich fesseln und ein Lied bereits nach den ersten Tönen zu Ende denken lassen würde. Das Potenzial für ein weiteres Album oberhalb der 9er-Marke sehe ich bei KRISIUN jedoch absolut gegeben. Bis dahin erfreue ich mich am aktuellen Werk, das mal wieder feinst Gehacktes aus einer der gröberen Ecken Brasiliens ist.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Oliver Paßgang