KRONOWSKI - Ashes Of Amber
Mehr über Kronowski
- Genre:
- Modern Alternative Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 23.02.2024
- Clean
- Amber
- Jasmine
- Time To Go
- Dead Man
- End Of The World
- Coming Home
- Part Of The Plan
- Anything At All
- The Gauntlet
- Change You, Pt. I
- What's A Man To Do, Pt. II
- The Way, Pt. III
- On And On, Pt. IV
Fette Metal-Breitseite trifft auf abgefahrenen Zuckerguss-Pop.
Kennt ihr das? Völlig übermüdet wollt ihr nur kurz noch in eine Neuerscheinung reinhören, die euch völlig unbekannt ist? Und dann wirst du musikalisch so überfahren und abgeholt, dass du die gesamten 52 Minuten gebannt lauschst und am Ende absolut begeistert bist? Nein? Ist mir so passiert. Das war mir so unheimlich, dass ich das Debüt "Ashes Of Amber" der amerikanischen One-Man-Army KRONOWSKI danach tagelang nicht mehr angerührt habe. Doch so viel vorweg: Die Scheibe hat die nächsten Durchläufe tatsächlich ebenfalls überstanden. Was ist aber das Geheimnis an diesem Werk? Es klingt frisch, überraschend, abwechslungsreich und zu jeder Sekunde poppig, gleichfalls aber auch mit fetten Klampfen und schweren Grooves unterfüttert. Mir kommt da sofort der Name Devin Townsend in den Sinn – rein vom Ansatz her.
Der Einstieg mit 'Clean' ist noch verhalten, da der Modern Rock vielleicht etwas zu poppig daherkommt. Doch schon mit den folgenden 'Amber', 'Jasmine' und 'Dead Man' werden nicht nur die Gitarren dominanter, sondern auch die Spielereien nehmen zu. 'Amber' hat einen leichten SYSTEM OF A DOWN-Ansatz mit verrücktem Gesang und Ska-Beat, während 'Jasmine' und 'Dead Man' mit Metal-Riffing, Elektro-Pop-Break und abgefahrenen Harmoniegesängen glänzen. Dazwischen wird auch mal gerne das Tempo bis zum Blastbeat angezogen ('Time To Go', 'Anything At All') oder ein hymnisches Stadion-Groove-Monster ausgepackt ('Coming Home'). Zum Abschluss gibt es noch einen zusammenhängenden Vierteiler zu belauschen, der von balladesken Momenten über symphonische Elemente bis hin zu fettem Riffing alles beinhaltet, was dieses Debüt insgesamt so stark macht. Kein Wunder, dass die komplette Spielzeit wie im Flug vergeht.
Hinter der Musik steckt Namensgeber Adam Kronowski, der auch noch alle Instrumente selbst eingespielt hat und nur bei den großartigen Soli von Tommy Levzi unterstützt wurde. Natürlich ist der Amerikaner auch für den Gesang zuständig. Er growlt nicht. Er schreit nicht. Er singt melodiös und zu jeder Zeit schon fast schmerzhaft poppig. Sein Gespür für Melodien ist superb. Das Multi-Talent könnte schon fast einer Boy-Group entsprungen sein. Die Fülle an Hooks, die in diesen vierzehn Songs verbraten werden, schaffen andere Bands ihr ganzes Leben lang nicht.
Und doch hat die Sache einen Haken: "Ashes Of Amber" ist an manchen Stellen schon fast zu poppig. Hier und da übertreibt es Adam KRONOWSKI mit dem Zuckerguss. Trotzdem kann ich das Debüt allen Anhängern von THE NIGHT FLIGHT ORCHESTRA, den modernen PAIN oder eben dem poppigen DEVIN TOWNSEND nur wärmstens ans Herz legen. Wir suchen doch immer wieder nach erfrischenden Ideen, nach Künstlern, die sich etwas trauen und aus der Norm ausbrechen – hier ist so jemand, dessen Weg mit Sicherheit noch nicht zu Ende ist.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Chris Staubach