KRYPT AXERIPPER - Mechanical Witch
Mehr über Krypt Axeripper
- Genre:
- Doom/ Kauz Metal
- Label:
- Ektro Records
- Release:
- 28.02.2007
- Sacrifice The Sea
- Battle Of The Axehammer
- High Speed Thunder Forever Gone
- Possessed (By Trees)
Kauz-Alarm, liebe Freunde! Eine höchst obskure Combo namens KRYPT AXERIPPER veröffentlichte letztes Jahr über das kleine finnische Label Ektro Records eine schwerverdauliche EP namens "Mechanical Witch", die Kauz-Metal beherbergt, den man in dieser Art bisher nur selten gehört hat. Vom CD-Aufkleber prangt der Aufdruck "N.W.O.F.H.M. Archive" und das fast informationsfreie Mini-Booklet versucht dem Käufer durch die darin abgebildeten Papieraufkleber von KRYPT AXERIPPER-Schallplatten zu suggerieren, dass die vorliegenden Aufnahmen bereits im Jahre 1983 entstanden sind. Ob dem so ist, weiß der Henker. Internetrecherchen brachten diesbezüglich keine Erhellung.
Die beiden Finnen Krypt und Rattfinder - so die Pseudonyme der Musiker - bewegen sich musikalisch zwischen alten WITCHFINDER GENERAL, dem Feeling der frühen CIRITH UNGOL-Demos der Spätsiebziger (zu hören auf "Servants Of Chaos") und bekifften BROCAS HELM, die noch dazu mit Lampenöl gedopt sind. Im Klartext heißt das, dass psychedelische, ungewöhnlich klingende Gitarrenmelodien auf erdige Spätsiebziger-Riffs mit Doom-Flair treffen. Abgeschmeckt werden die Songs mit gelegentlich waberigen Keyboards (zu hören bei 'The Battle Of Axehammer' und 'High Speed Thunder Forever Gone'). Die Gitarrenmelodien von KRYPT AXERIPPER erinnern noch am ehesten an Werke aus dem BROCAS HELM-Fundus. Der Gesang ist recht hoch, klar und er klingt verhältnismäßig unaufdringlich. Die Schlagzeugarbeit wirkt mit ihren nicht immer regelmäßig eingebauten Schlägen auf die Snare-Drum zeitweise spartanisch, wobei lockere Schläge auf die Becken im Mix sehr stark nach vorne gerückt wurden. Ich möchte es bei diesen Ausführungen bewenden lassen, zumal alle vier dargebotenen Stücke abgefahren, absolut eigenständig und verdammt schratig klingen. Man muss sich dieses Zeugs mindestens einmal angehört haben, um sich ein deutlicheres Bild machen zu können. Der Track 'High Speed Thunder Forever Gone' steht übrigens hier als Klangprobe zur Verfügung.
Kuttenträger, denen Metalbands nicht kauzig genug klingen können, werden mit dieser EP, die leider eine unverschämt kurze Spielzeit von mickrigen zehn Minuten aufweist, prächtig bedient. KRYPT AXERIPPER bieten völlig eigenständige, kauzige Mucke, die man entweder liebt oder hasst. Ich zähle mich eindeutig zur erstgenannten Kategorie. :)
P.S.: Fans von HAMMERFALL und Konsorten sollten nach Möglichkeit einen großen Bogen um dieses Werk machen. Ich persönlich hoffe ja inständig, das Ektro Records vielleicht noch irgendwo ein Full-Length-Werk von KRYPT AXERIPPER in ihrem N.W.O.F.H.M.-Archiv wiederentdecken.
Anspieltipps: Gesamtkunstwerk. Am besten stets komplett hören. (ist bei zehn Minuten Spielzeit ja auch nicht so schwer. - PK)
- Redakteur:
- Martin Loga