KRYPTERIA - Evolution Principle (EP)
Mehr über Krypteria
- Genre:
- Gothic-Rock
- Label:
- EMI/Absolut Promotion
- Release:
- 04.08.2006
- Sweet Revenge
- Lost
- The Promise
- No more lies (MMVI)
- Na Ga Ja
Das Konzept sollte ursprünglich eine Band mit verschiedenen Sängern und Sängerinnen vorsehen. Diese Idee wurde aber auf Eis gelegt, als man 2004 der Ansicht war, die optimale Besetzung gefunden zu haben und die wunderschöne Jin-In Cho als einzige Sängerin an Board zu behalten. Im asiatischen Raum, vor allem in Südkorea und in Vietnam, sind KRYPTERIA schon eine große Nummer. Im besonderen Frontfrau Ji-In (spricht sich "Dschien"), die in Köln Klavier und Gesang studiert hat, kann dort eine weitlaufende Popularität aufweisen. Sie füllen mittlerweile schon Hallen mit über 7.000 Besuchern. TV- und Radioreichweite zusammengerechnet erreicht das Quartett sagenhafte 50.000.000 Menschen. Eine ungeheure Zahl. Trotzdem wollte es bisher noch nicht so richtig zum Durchbruch in unseren deutschen Landen reichen. Dass sich das mit dieser EP oder dem im Frühjahr 2007 erscheinenden Album ändert, ist überhaupt nicht so abwegig.
"Evolution Principle" soll laut Band endlich die richtige Härte der Musik wiedergeben. Für ihre zweite Scheibe "In Medias Res" (Debütalbum: "Krypteria") aus dem Jahr 2005, also in fester Besetzung, gingen sie noch vor dem ersten Konzert (!) zuerst ins Studio, um die Arbeit dann der breiten Masse zu präsentieren. Erst auf den Brettern merkten sie, wie sehr sie ihrer Ansicht nach rocken können, aber auch, dass das nötige "In-die-Fresse" schlicht und ergreifend fehlt. Der erste Longplayer sei zu poppig, zu sanft, zu glatt ausgefallen. Das soll sich mit dieser EP aber nun ändern. Schon im ersten Song 'Sweet Revenge' hauen die Riffs von Gitarrist Chris Siemons ordentlich rein, der Bass von Frank Stumvoll zieht mit, die Drums, welche von D.C. Kuschnerus (oder einfach nur "Kuschi") bespielt werden, grooven ebenfalls vorwärts und erwähnte Ji-In erfreut mit ihrer außerordentlichen, überaus wohlklingenden Stimme das Trommelfell der Hörer und bewegt diese - ganz unterbewusst - zum mitrocken. Im Intro des Openers auffallend und untermalend im ganzen Silberling vorzufinden ist der Chor, welcher aber im Endeffekt für meinen Geschmack "too much" ist. Weniger ist halt manchmal mehr, denn teilweise wurde der mehrstimmige Gesang sehr passend und stimmig eingesetzt. In 'Lost', 'Promise' und 'No More Lies' geht den gleichen, rockigen Weg wie dessen Vorgänger. Jin-In Cho untermalt wirklich jedes Lied mit einer tollen Melodie und einem bombastischen Refrain. Die "Red Devils", der Fanclub der südkoreanischen Fußballnationalmannschaft, gab der Band den Auftrag, eine offizielle Hymne für die Truppe zur Weltmeisterschaft in Deutschland zu komponieren. Dabei herausgekommen ist der zwar anspornende Song 'Na Ga Ja', welcher uns gleichzeitig von der Scheibe verabschiedet, dem Team aber keine Leistungssteigerung bescherte. Das lag aber sicherlich nicht am Lied, das ist gut, eher an den nicht gerade Weltklassefußballern aus dem Süden Koreas. ;-)
Die aktuelle EP "Evolution Principle" gibt uns einen guten Vorgeschmack auf das, was uns Anfang nächsten Jahres erwartet. Vergleiche zu EVANESEANCE, NIGHTWISH oder WITHIN TEMPTATION muss sich die deutsch-südkoreanische Gothic-Rock-Band aber gefallen lassen. Dabei vergessen sie aber nicht, ihren Songs eine eigene Handschrift zu verliehen, kopieren irgendeinen Genrekollegen also nicht zwanghaft. Wir sind gespannt auf die nächste Platte!
Anspieltipps: Sweet Revenge, No More Lies, Na Ga Ja
- Redakteur:
- Daniel Schmidt