KüENRING - Death Awaits
Mehr über Küenring
- Genre:
- Heavy Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 04.01.2012
- Death Awaits
- Ghost House
- Forbidden Passion
- Streetfight
- Rise Of The Madman
Ritter, Umlaute und authentische Musik
Verheißungsvoller können die Vorzeichen nicht sein, die sich bereits im Bandnamen KÜENRING andeuten. Angelehnt an den Kuenringern, einer Raubritterschaft des Hochmittelalters aus Niederösterreich, setzen die vier Burschen gleich noch den berühmt berüchtigten Heavy-Metal-Umlaut ein und fertig ist der Bandname. Wenn das schon nicht genug wäre, setzt man diesen truen Trend auch in puncto Musik nahtlos fort. So praktizieren KÜENRING auch ihrer Debüt-EP eine mehr als schmackhaft machende Mischung aus klassischen IRON MAIDEN-Klängen und tauchen diesen bleischweren Batzen in eine leicht thrashig, schwarzmetallisch angehauchte Ursuppe, sodass die Stücke auf "Death Awaits" jedem Traditionalisten die Freudentränen in die Augen treiben wird.
Proberaum lässt grüßen, sodass gleich der Titeltrack eine kurze Eingewöhnungszeit braucht, um dann jedoch zu gefallen. Dieser kommt abwechslungsreich mit der Zeitmaschine des Herrn Brown aus den frühesten Achtzigern, sodass ein gewisser Nostalgieschub nicht verleugnet werden darf.
'Ghost House' galoppiert im identischen Milieu wie sein Vorgänger in die Gehörwände, während 'Forbidden Passion' auch auf KREATORs "Endless Pain" seinen berechtigten Platz gefunden hätte. Thrash Metal der rohdiamantischsten Sorte also, während 'Streetfight' wieder etwas gemächlicher daherkommt, aber definitiv zu hängen bleiben weiß. Beim letzten Song dieser EP, 'Rise Of The Madman', versprühen die vier Jungs einen Hauch von Epik, obgleich er seinem Namen alle Ehre macht, sich auch gut in das Songgefüge integriert, wenn, ja wenn nicht dieser grässliche, beinah schon ohrenbetäubende Schrei von Sänger Stefan Gutenthaler den Hörer aus den Träumen reißt. Sei's drum, auch wenn jener ein ums andere Mal etwas über das Ziel hinausschießt.
Die Musik an sich gelangt absolut glaubwürdig aus den Boxen, und auch wenn man in Sachen Produktion keine Quantensprünge erwarten darf, so kann man über diesen Makel doch ein wenig hinwegsehen und sich für zukünftige Schandtaten mit einer etwas druckvolleren, zeitgemäßen Soundwand und der einen oder anderen kleinen Verbesserung im instrumentalen Bereich auf großartige Scheiben aus Niederösterreich freuen. Die Voraussetzungen haben KÜENRING definitiv mit der Muttermilch aufgenommen, gehören die Herren doch noch der jüngeren Generation an, wodurch man noch einiges erwarten darf. Und mit der Zusatzinformation "...those who laugh to us, will be haunted by the Madman..." kann man ihnen eine gesunde Portion Selbstbewusstsein und Leidenschaft auch nicht abstreiten. "Death Awaits" jedenfalls stellt bereits einen mehr als ordentlichen Einstand dar.
Anspieltipps: Death Awaits, Streetfight
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Marcel Rapp