KüENRING - Küenring
Mehr über Küenring
- Genre:
- Heavy Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 27.12.2017
- Streetfight
- Into The Night
- Odyssey
- Autumn
- The Unknown
- Dawn
- Hounds Of Kuenring
- Rise Of The Madman
Der Weg ist das Ziel!
Nach zwei veröffentlichten EPs 2012 und 2013 wurde es wieder etwas ruhiger im KÜENRING-Lager. Doch das war anscheinend nur die berühmte Ruhe vor dem Sturm, denn wie aus dem Nichts gibt es nun auf dem selbstbetitelten Debütalbum klassischen, erdigen Heavy Metal in vollständiger Länge. Zugegeben, mit "Death Awaits" und "The Nameless Fallen" konnten die Niederösterreicher mit dem Umlaut im Bandnamen schon zwei amtliche Mundwässrigmacher an den Mann bringen. Doch auf "Küenring" hat die Band sich, ihren Songs und ihrem Sound noch einmal einer Frischzellenkur unterworfen und an Spritzigkeit und Esprit zugelegt. Dreht und wendet es, wie ihr wollt, aber dieses 50-minütige Songbündel ist ziemlich geiles Zeug.
Und hierbei dürften vor allem die traditionsbehafteten Vollblut-Metaller mit den Ohren schlackern, da "Küenring" eine bockstarke 1980er-Jahre-Platte geworden ist. Wie das im Jahre 2018 möglich ist, fragt ihr euch? Na, dafür sorgt zum einen die bodenständige aber glasklare Produktion. Dieser authentische Sound sorgt für die nostalgische Magie, die ich heutzutage an vielen Stellen vermisse. Schaut man auf dieses Debütalbum jedoch, kommt man ob des tollen Klangs aus dem Grinsen nicht mehr heraus. Schauen wir derweil auf die Songs, fällt auf, dass sie schon bekannt sein dürften, für "Küenring" jedoch noch einmal aufgehübscht wurden. So knallen im Vergleich speziell der fetzige 'Streetfight'-Opener, 'Hounds Of Kuenring' oder der 'Odyssey'-Hammer noch viel besser als sie es damals taten. Zwar wollen 'Rise Of The Madman' und das neue 'The Unknown' eher mäßig zünden, aber was soll der Geiz? Auf die Atmosphäre kommt es an und die stimmt auf diesem Scheibchen bis ins kleinste Detail.
Zwar hätte ich mir für "Küenring" den einen oder anderen weiteren Neuankömmling gewünscht, doch hinsichtlich Wünsche wurde mein Größter bezüglich dieser Band erfüllt: Der frontmännische Gesang überzeugt, die Produktion drückt auf Teufel komm raus und die Songs per se wirken energischer und zielstrebiger. Bleibt indes nur zu hoffen, dass das Quartett unserer geographischen Nachbarn für den nächsten Streich nicht allzu viel Zeit verstreichen lässt. Doch wenn der Nachfolger ähnlich überzeugt wie "Küenring", kann man mit dem Grölen, Schwerterschwingen und Luftgitarrespielen auch noch ein wenig warten.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Marcel Rapp