KUUDES SILMä - Pelko
Mehr über Kuudes Silmä
- Genre:
- Gothic Rock
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Svart Records
- Release:
- 22.09.2017
- Muistot Palaa
- Pelko
- Sina Ja Mina
- Aistiharhoja
- Sivustakatsojat
- Hiljaisuus
- 16 Huhtikuuta
- Valmis Sotamaan
- Kuolemaa
- Pois Suljettu
- Viimeinen Ilta
Gothic Rock von der Pike auf!
Die Assoziationen, die finnische Gothic-Rock-Bands häufig wecken, sind bei KUUDES SILMÄ mal so völlig deplatziert. Wo es bei Ville Vallo und Co. immer nur um Melancholie, Schmalz und den schnellen Hit geht bzw. ging, arbeiten die Kollegen eher mit den ursprünglichen Ideen des Genres und orientieren sich lieber an Bands wie JOY DIVISION und BAUHAUS als an den nimmermüden Traurigkeitsfanatikern, die den Mainstream der Szene nach dem Jahrtausendwechsel bestimmt haben.
Und die Vorgehensweise gibt KUUDES SILMÄ duchaus recht, denn der raue Charme ihres neuen Albums, diese wunderbaren Melodien und vor allem die absolute 80's-Affinität sind Punkte, die sich das elfteilige Werk mit viel Leidenschaft erarbeitet hat und deren unpolierter Glanz weitaus länger strahlt als die vielen Eintagsfliegen, die den Sektor im Land der tausend Seen immr wieder belastet haben.
"Pelko" klingt nämlich wie ein Urgestein des finsteren Sounds, wie die Quelle des Gothic Rocks, so völlig unverbraucht und doch fordernd, weil eben nicht alles auf die schnelle Melodie abzielt. Die meisten Stücke des neuen Longplayers sind zwar einprägsam bzw. bringen klebrige Melodien mit, doch der raue Sound des Albums verhindert auf der Stelle, dass KUUDES SILMÄ der Verlockung widerstehen könnten, den programmierten Hit zu schreiben - obschon die Band dazu fraglos in der Lage wäre.
Aber solche Motive sind nicht die Triebfeder des Songwritings; den Finnen geht es um die eigentliche Essenz dieser Musik, um die kreativen Ansätze der ersten Gehversuche von THE CURE und gleichzeitig um die Rückbesinnung auf all die Werte, die den Gothic Rock in seinen Anfangstagen geprägt und ihn auch in eines der wichtigsten Sub-Genres des drittletzten Jahrzehnts verwandelt haben. Im Handumdrehen ist man wieder in dieser Zeit angelangt und spürt jene Magie, die die genannten Originale bereits vor mehr als 30 Jahren erzeugt haben. Und auch wenn der eine oder andere dies nicht sonderlich originell finden mag: das Ergebnis gibt KUUDES SILMÄ recht und sollte den Gothic-Puristen sofort aus der Reserve locken. Denn "Pelko" klingt zeitlos - genauso wie die Klassiker aus den frühen 80ern!
Anspieltipps: Valmis Sotamaan, Pelko, Viimeinen Ilta
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Björn Backes