KYY - Beyond Flesh - Beyond Matter - Beyond Death
Mehr über Kyy
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Saturnal Records
- Release:
- 04.11.2016
- 358
- Legio Serpenti
- Death Within
- Reditus
- Panta Rei
- Bloodline Of Eden
- Lord Of The Desolate Paths
- Destroying Tiphareth
- In Eternal Desire To End
- Erecting Temple Of Adversary
- The Narrow Gates Of Apóleia
Radikal und aufgebläht: Ein Black-Metal-Kontrastprogramm
Kann man puristisch sein und dennoch auf das umfassende Sammelsurium bekannten Black-Metal-Instrumentariums zurückgreifen? Offenbar schon, glauben zumindest die Herrschaften bei KYY. Die Truppe aus Finnland hat sich dafür entschieden, den eigenen Sound ordentlich aufzublähen, ihn aber dennoch durch und durch radikal zur Performance zu bringen - und das zeigt seine Wirkung. Das neue Album klingt ganz so, als würde ein Grindcore-Act opulente Sounds für sich entdecken, mit EMPEROR ins Gefecht gehen und schließlich auch die Palette der monumentalen Schwarzkost-Vertreter durchblättern, um am Ende etwas Eigenständiges zu kreieren. Das Resultat ist eindeutig originell, manchmal zwar gewöhnungsbedürftig, aber am Ende doch von einem klaren Fazit beherrscht: Das hat was!
Zwischen verstörendem Temporausch und kolossaler Riffgewalt drückt die Band ihren eigenwilligen Stoff durch und ist redlich bemüht, das Material radikal zu gestalten. Gelegentlich fühlt man sich an die letzten Scheiben von KEEP OF KALESSIN erinnert, die zugleich auch den Maßstab für "Beyond Flesh - Beyond Matter - Beyond Death" darstellen. Es dauert zwar eine ganze Weile, bis man sich in den elf Stücken zurechtgefunden hat, doch die vermeintliche Geduldsprobe entkräftet KYY mit außergewöhnlichem Songwriting und vielen originellen Stilmischungen, die selbst manchem Todesblei-Hörer auf lange Sicht gefallen dürften. Denn klar ist: Diese Finnen sind auf mehreren Spuren unterwegs, bedienen sich in der breiten Masse der extremen Sounds und haben Originalität als hohes Gut in ihren Sound integriert. Dass man teils abschreckende Noten veröffentlicht, gehört da zum Muster, entpuppt sich aber nicht als störendes Indiz, sobald man sich mit den Songs von "Beyond Flesh - Beyond Matter - Beyond Death" vertraut gemacht hat. Ja, hir wird Black Metal noch einmal aus einer ganz neuen Perspektive beleuchtet, dies nicht immer orthodox, aber dennoch mit respektablem Spannungsaufbau. Und weil Finnland in dieser Sparte ohnehin gehörigen Nachholbedarf hat, sollte man sich den neuen KYY-Silberling ruhigen Gewissens auf den Einkaufszettel schreiben - gerade dann wenn man das ruppige Einerlei, das derzeit die Szene beherrscht, längst satt hat!
Anspieltipps: Panta Rhei, In Eternal Desire To End
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Björn Backes