LLNN - Unmaker
Mehr über LLNN
- Genre:
- Sludge Metal / Hardcore / Experimental
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Pelagic Records
- Release:
- 24.09.2021
- Imperial
- Desecrator
- Obsidian
- Vakuum
- Scion
- Interloper
- Division
- Forger
- Tethers
- Resurrection
Ein packendes Album, das einen nicht vom Angelhaken lässt.
Die Post-Metal-Band wurde 2014 von Christian Bonnesen, Ketil und Rasmus G. Sejersen in Kopenhagen als Fortführung der Metalcore-Band THE PSYKE PROJECT gegründet, 2018 ist außerdem Rasmus Furbo als Bassist zu der Band gestoßen. "Unmaker" ist das dritte Album von LLNN, dem das Debütalbum "Loss" von 2016, die Split-EP "Marks/Traces" mit WOVOKA von 2017 und das letzte Album "Deads" von 2018 vorausgingen. Sämtliche Werke sind über das Berliner Label Pelagic Records erschienen.
Im November 2021 stehen in Deutschland fünf Konzerttermine der Dänen an. Laut Tourplan werden sie in Kiel, Berlin, Jena, Leipzig und Neunkirchen auftreten und dabei Songs vom neuen Album präsentieren. Der Besuch eines solchen Konzertes lohnt sich, denn "Unmaker" erfüllt die gehegten Erwartungen.
Experimentierfreudig, doch weiterhin dem Sludge Metal verfallen, wird man regelrecht von den live aufgenommenen Liedern hinweggeblasen. Das brachiale Album scheint von Minute zu Minute schwerer zu wiegen, dem fast permanenten Druck, der, unabhängig vom Tempo, voll vorhanden ist, kann man sicherlich nur in entsprechender Stimmung standhalten.
Die ersten beiden Tracks warten bereits mit einer gewissen Bedrohlichkeit auf, denn die Stimme von Christian Bonnesen liefert eine Prise Verrücktheit als Würze, zudem wurde der Klang einer Kettensäge eingearbeitet. Im Intro von 'Obsidian' wird ein Hammer gegen eine große Eisenröhre geschlagen, später im Song, wie auch in 'Tethers', wurde das Brüllen eines Nashorns audio-manipuliert.
'Scion', welches gänzlich ohne Gitarren auskommt und etwas orchestraler wirkt, sowie der Doom-Track 'Division', dessen Synthesizer-Klänge von Walgesängen inspiriert und ebenfalls von einer Kettensäge gestützt werden, sind, nach Aussage bei der Albumpremiere, derzeitige Lieblingstitel der Band. Zum Erstgenannten wird aktuell ein Video produziert. Das basslastige Stück enthält unter anderem Glockenklang, der auf veränderte Art und Weise immer wieder auf dem Album auftaucht.
Der sechste Song startet ausnahmsweise ohne Pression, auch wenn diese schnell zurückkehrt, sobald Metalschrott zerkleinert wird, besonders hat es mir dann das massive 'Forger' angetan. Das Intro wurde in der Schmiede des Vaters eines Bandmitglieds aufgenommen, was man deutlich heraushören kann. Das Klangbild des Titels wurde von Meteoren, die auf Oberflächen einschlagen, angeregt.
Mit 'Vakuum' und dem Finaltrack hat das neue Album von LLNN auch ruhigere, wenn auch nur kurze Momente. Bei 'Resurrection' werden nach dem apokalyptischen, epischen Trip, den das Album hauptsächlich bietet, durch den Einsatz von Cymbals angenehm die Nerven beruhigt. Man ist sehr gern geneigt, dieser massigen Wand aus Soundsickness namens "Unmaker" erneut zu lauschen.
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Susanne Schaarschmidt