LABRIE, JAMES - Elements Of Persuasion
Mehr über LaBrie, James
- Genre:
- Progressive Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- InsideOut / SPV
- Release:
- 29.03.2005
- Crucify
- Alone
- Freak
- Invisible
- Lost
- Undecided
- Smashed
- Pretender
- Slightly Out Of Reach
- Oblivious
- In Too Deep
- Drained
Eigentlich hatte ich von "Elements Of Persuasion" gar nicht allzu viel erwartet. Denn James La Brie ist eben 'nur' der Sänger von DREAM THEATER. Was nach geringer Wertschätzung klingt, ist auch ungefähr so gemeint, zumindest im Vergleich zu seinen Bandkollegen Portnoy, Petrucci, Rudess und Myung. Irgendwie ist La Brie immer der Musiker, von dem man sich am ehesten vorstellen kann, dass er bei DREAM THEATER ersetzt werden könnte. Was vor allem live deutlich wird, wenn er wieder bei einem langen Instrumentalpart mit einem Tamburin bewaffnet im Schatten von Petrucci/Portnoy steht. Dass er mittlerweile zudem kaum mehr ins Songwriting beim Traumtheater involviert ist, nährt die Annahme, dass es innerhalb der Band ähnlich gesehen wird.
Doch hat man die 67 Minuten auf "Elements Of Persuasion" zum ersten Mal hinter sich, sind alle Vorbehalte wie weggeblasen, denn das Album ist schlicht bärenstark und ich frage mich wirklich, warum La Brie bei DREAM THEATER nicht stärker beteiligt wird. Immerhin beweist er, dass er mit dem Talent gesegnet ist, anspruchsvolle Songs und viele verschiedene Ideen mit tollen Melodien zu verbinden, die seiner Stimme genügend Platz zur Entfaltung geben, so dass von ruhigen, souligen Momenten über experimentelle Töne bis hin zu fast thrashigen Parts alles vertreten ist. Klar, die Songs auf "Elements Of Persuasion" sind sehr viel kompakter als die Kompositionen von DREAM THEATER. Doch gibt es natürlich für La Brie als Sänger auch keinen einzigen Grund, fünfminütige Instrumentalparts einzubauen.
Und dennoch überrascht es mich ein wenig, dass nicht JAMES LA BRIE im Mittelpunkt steht. "Elements Of Persuasion" ist kein Egotrip, sondern ein songorientiertes, vielseitiges Prog-Metal-Album, das auch den Instrumentalisten - die MULLMUZZLER Bryan Beller (b.), Matt Guillory (k.), Mike Mangini (dr.) und Marco Sfogli (gt.) - genügend Raum gibt. Besonders hervorzuheben sind dabei Matt Guillory, der mit mal atmosphärischen Tastenklängen, mal abgefahrenen Sounds für eine ganze Reihe Farbtupfer sorgt und Gitarrist Marco Sfogli, der seine Soli mit viel Leidenschaft zum Besten gibt.
Um sich vollends von der Qualität der Scheibe zu überzeugen, reicht es, sich den harten Opener 'Crucify', das atmosphärisch-experimentelle 'Lost', das melodische 'Pretender' oder das traumhaft schöne, ruhige 'Slightly Out Of Reach' anzuhören. Vor allem letzterer Song wäre auch auf den letzten Alben des Traumtheaters ein absolutes Highlight gewesen.
Ganz klar, mit "Elements Of Persuasion" hat James La Brie bei mir enorm viel an Wertschätzung gewonnen und im Prinzip kann hier jeder, der sich eine instrumental abgespeckte Variante von DREAM THEATER wünscht, bedenkenlos zugreifen. Und falls der Mann zusammen mit EVERGREY in eurer Stadt halt macht, geht besser hin. Wie schon eingangs gesagt: Bärenstark!
Anspieltipps: Crucify, Lost, Pretender, Slightly Out Of Reach
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Peter Kubaschk