LABRIE, JAMES - Impermanent Resonance
Auch im Soundcheck: Soundcheck 07/2013
Mehr über LaBrie, James
- Genre:
- Progressive Metal
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- InsideOut (EMI)
- Release:
- 02.08.2013
- Agony
- Undertow
- Slight Of Hand
- Back On The Ground
- I Got You
- Holding On
- Lost In The Fire
- Letting Go
- Destined To Burn
- Say You're Still Mine
- Amnesia
- I Will Not Break
Ahornsirup und Köttbullar - schmeckt ja wohl
Er kann es einfach nicht lassen. Neben DREAM THEATER hat Kevin James LaBrie anscheinend noch genug Zeit und Muße für seine Solo-Scheiben, so auch anno 2013. Mit der gleichen Mannschaft wie auf "Static Impulse" (2010) ist unser kanadisches Goldkehlchen jetzt mit "Impermanent Resonance" am Start. Am wichtigsten ist bei diesem Unterfangen wohl Matt Guillory, der das Material maßgeblich (mit)komponiert hat und für Keyboards und die Shouts am Mikro zuständig ist. Zusammen mit Marco Sfogli an der Gitarre und Ray Riendeau am Bass ist das eine mittlerweile konstante Besetzung, die Laut James' weit mehr als eine Begleittruppe für den Solo-Künstler ist. Und dann ist da ja auch noch Wahnsinns-Drummer Peter Wildoer, der seit 15 Jahren in seiner Thrash/Melodic-Death-Band DARKANE beweist, was für ein technisch versierter Drummer er ist. DREAM THEATER-Fans werden ihn ansonsten ja noch von den Auditions kennen, in denen sich der Schwede bis in den engeren Kandidatenzirkel getrommelt hat.
Bleiben wir am besten gleich in Schweden, denn zum einen entstand "Impermanent Resonance" größtenteils unter der Fuchtel Jens Bogrens, der dem Album eine moderne, dennoch lebendige Produktion besorgt hat. Viel wichtiger und offensichtlicher ist allerdings die Schweden-Affinität, die man in jedem der zwölf Tracks hören kann. Wie auch bei den beiden Vorgänger-Alben trifft die oft sanfte, expressive Stimme des Kanadiers auf harte Instrumental-Unterbauten der Göteborg-Schule. Dass diese Mischung äußerst geschmackvoll sein kann, wissen wir also seit einer Weile. Insofern ist die musikalische Ausrichtung des neuen Albums eine Bestätigung der Stärken James LaBries, der selbstbewusst genug ist, diese Scheibe gut einen Monat vor dem allerorts erwarteten nächsten DREAM THEATER-Meisterwerk auf den Markt zu werfen.
DREAM THEATER ist übrigens ein gutes Stichwort, denn meine ersten Eindrücke, dass das Solomaterial gar nicht so weit vom Charakter der Prog-Institution entfernt ist, teilt der sympathische Frontmann. Während die Gesangslinien in hohen Registern stets die besten Stücke des Melodiekuchens herausschneiden, ackert sich die Band darunter durch vertrackte und technisch perfekt umgesetzte Instrumentalkunst. Von rhythmisch-proggy bis Keyboard-lastig-verträumt sind viele Stimmungen im Kaleidoskop und man scheut sich nicht vor ruhigen Momenten und Balladen. Viele Augenblicke winken gen Long Island und fangen die Atmosphäre ein, die jede Musik besitzt, wenn Mister LaBrie zu ihr singt. Das Rezept funktioniert auf zwölf Tracks und in 50 Minuten immerhin so gut, dass man damit den POWERMETAL.de-Soundcheck gewinnen und Geschmäcker quer durch die Bank bedienen kann.
Kurzum: auf seinem neuen Album bündelt JAMES LABRIE die Stärken seiner charakteristischen Stimme, hat nach wie vor eine tolle Band und liefert absolut standesgemäß einen Kracher von einem Album. Unter den vielen Ohrwürmern Highlights auszumachen, ist eine wirklich schwierige Aufgabe. Qualitätsverlust gibt es hier einfach nicht. Ein Kandidat für Heavy Rotation, der sich auch nach mehr als zehn Durchgängen kein Stück obsolet gemacht hat. Ihr wisst, was zu tun ist!
Anspieltipps: Undertow, I Got You, Destined To Burn, Amnesia, Back On The Ground
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Nils Macher