LANDFALL - Wide Open Sky
Mehr über Landfall
- Genre:
- Melodic Hard Rock / AOR
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Frontiers Music s.r.l.
- Release:
- 17.01.2025
- Tree Of Life
- SOS
- When The Curtain Falls
- Running In Circles
- No Tomorrow
- A Letter To You
- Coming Home
- Intoxicated
- Hourglass
- Higher Than The Moon
- Wide Open Sky
Ein wenig fehlt die Konstanz im Erschaffen großer Melodien.
Nachdem ich mir die Covergestaltung des Drittwerks der brasilianischen Melodic Hardrocker aus Curitiba von LANDFALL angeschaut hatte, kam ich zu dem Schluss, dass es sich bestimmt um ein Prog-Rock-Album handeln müsste. Aber weit gefehlt, denn das Quartett hat sich dem Melodic Hard Rock verschrieben, nähert sich aber manchmal auch dem AOR an.
Was mir an LANDFALL gut gefällt, ist die Tatsache, dass die Band einen eigenen Stil pflegt, den man relativ leicht identifizieren kann. Das liegt hauptsächlich an der starken Leistung von Sänger Gui Oliver, der auch als Songschreiber für andere Bands bzw. Künstler beim Label Frontiers Records gewirkt hat. Dafür, dass er so ein profilierter Komponist ist, erstaunt es doch, dass nicht alle Songs gleichermaßen überzeugen. Einige Titel wie etwa 'No Tomorrow' sind sehr radiofreundlich und erfüllen damit natürlich die genretypischen Erwartungen.
Das den Reigen eröffnende 'Tree Of Live' hingegen ist anspruchsvoller komponiert und kommt mit tollen Gesangslinien daher. Drummer Felipe Souzza, seines Zeichens auch Gründungsmitglied von LANDFALL neben Gitarrist Marcelo Gelbcke, überrascht mit beinahe progressivem Schlagzeugspiel. Lag ich mit meiner ersten Einschätzung nach Betrachtung des Artworks also doch nicht komplett daneben! Die leicht progressive Note des Drummings setzt sich auch in der Anfangssequenz von 'SOS' fort. Die äußerst schwierigen Anforderungen im gesanglichen Bereich werden ebenfalls hervorragend gemeistert. Auch 'When The Curtain Falls' gefällt mir nach mehrmaligem Hören ausgesprochen gut. Der Bass klingt über Kopfhörer auch richtig knackig.
Hätte das restliche Material auch diese Qualität, wären wir bei einer Bewertung von 8,5 Punkten. Zwar wird nach diesem tollen Anfangstrio ein gutes Niveau gehalten, das gewisse Etwas geht den Tracks aber ab. Lediglich die schöne Ballade 'A Letter To You' und das raffiniert arrangierte 'Hourglass' lassen noch einmal aufhorchen.
So kommen wir in der Schlussabrechnung auf einige sehr gelungene Titel und mehrere solide gemachte. Genrefans sollten dem Album aber allein schon wegen der Gesangsleistung auf jeden Fall ihre Aufmerksamkeit schenken. Da auch die Instrumentalisten ihr Handwerk verstehen, lege ich mich auf 7,5 Punkte fest.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Jens Wilkens