LANFEAR - The Code Inherited
Auch im Soundcheck: Soundcheck 06/2016
Mehr über Lanfear
- Genre:
- Progressive Metal
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Pure Steel
- Release:
- 01.07.2016
- The Delusionist
- The Opaque Hourglass
- Evidence Based Ignorance
- The Code Inherited
- Self-Assembled
- Converging Saints
- Remain Undone
- Summer Of '89
Die dritte Großtat in Folge!
Ich muss zugeben, dass LANFEAR sicher nicht die eingängigste Musik macht beim ersten Durchgang. Das ist auch auf "The Code Inherited" nicht anders. 'The Delusionist' hat zwar einen sehr melodischen Refrain, aber easy listening ist hier mal wieder gar nichts. Aber wenn man sich reingehört hat, entfaltet das Album eine unglaubliche Wirkung. Kann mir mal jemand sagen, was diese Band noch bieten muss, bis sie endlich als das anerkannt wird, was sie bereits seit Jahren darstellt: die beste Progressive-Metal-Band Deutschlands?
Schauen wir einmal zurück. Nach dem Sängerwechsel 2006 hin zu Nuno Miguel de Barros Fernandes erschienen bereits zwei Alben, die hier von Rüdiger Stehle und Holger Andrae mehr als hoch gelobt wurden. Jetzt legen die Süddeutschen mit "The Code Inherited" noch einmal nach und ich bin mir nicht sicher, ob sie nicht sogar noch eine Nuance besser geworden sind, denn ich meine, dass die leicht gestiegene Eingängigkeit und die noch etwas unvergesslicheren Melodien die neue Scheibe nicht vielleicht doch zum Höhepunkt der Bandkarriere machen, welchen ich bislang in "X To The Power Of Ten" verortet hatte. Hinweise darauf kann ich nennen. Besagte Ohrschmeichler wie der Opener oder 'The Opache Hourglass' lassen sich wohl nicht besser schreiben und auch nicht besser umsetzen als es Nuno hier vollbringt. An vielen Stellen lugt für mich da auch der Geist der ebenfalls in diesem Monat eine neue Scheibe veröffentlichenden FATES WARNING durch, denn Nuno intoniert ähnlich wie Ray Alder, zum Beispiel in 'Self Assembled'. Was wohl kaum ein Vorwurf sein kann.
Zudem helfen die songdienlichen Einsätze der Instrumente, die sich nicht in den Vordergrund drängen, das Album rund zu machen und nicht zu einer "Guck mal was ich kann"-Show werden zu lassen. Und als besonderes Highlight gibt es mit dem Titelsong sogar noch das längste LANFEAR-Stück seit zwanzig Jahren, dynamisch und abwechslungsreich, emotional und intelligent.
Wenn ich etwas zu meckern hätte, dann höchstens, dass das Schlussstück 'Sommer Of 89' aus der Art schlägt. Andererseits zaubert der Melodic-Metal-Song ein Lächeln auf das Gesicht des Hörers, sodass man das Fehlen eines achten Prog-Krachers verschmerzen kann. Die Jungs sind halt verrückt. Genial. Und verrückt. Macht zusammen: unbedingt sofort kaufen.
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Frank Jaeger