LAST IN LINE - Heavy Crown
Auch im Soundcheck: Soundcheck 02/2016
Mehr über Last In Line
- Genre:
- Heavy Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Frontiers (Soulfood)
- Release:
- 19.02.2016
- Devil In Me
- Martyr
- Starmaker
- Burn This House Down
- I Am Revolution
- Blame It On Me
- Already Dead
- Curse The Day
- Orange Glow
- Heavy Crown
- The Sickness
Klassischer Metal in DIO-Manier.
Es ist seltsam, ein Album einer Band zu besprechen, deren Bassist nicht mehr unter uns weilt. Jimmy Bain, der neben RAINBOW auch für DIO tätig war, war bis zu seinem Tod Mitglied dieser Band aus Ex-DIO-Musikern. Zumindest kann ich sagen, dass "Heavy Crown" ein starkes Stück für den Nachlass des Bassmanns ist. Sein letztes Werk, aber auch ein wirklich starkes!
Dass Vivian Campbell, Jimmy Bain, Claude Schnell und Vinnie Appice sich gerne an die Zeiten mit dem großen kleinen Sänger zurückerinnern, scheint auch der Name der Band, der auch der Titel des zweiten DIO-Albums war, zu verkünden. Allerdings trennte sich die Band von Schnell schon nach kurzer Zeit, um eher in die Fußstapfen des Debüts ihrer früheren Band zu treten. Daher wissen wir aber auch, was uns musikalisch erwartet. Klassischer Metal, wie wir ihn aus den späten Siebzigern bis in die frühen Neunziger häufig serviert bekamen, und der noch immer nichts von seinem Appeal verloren hat. Genau in diese Kerbe schlägt das nunmehr geschrumpfte Trio, dass sich mit Sänger Andrew Freeman, der schon für LYNCH MOB und THE OFFSPRING tätg war, verstärkte. Natürlich ertappe ich mich ständig dabei, dass ich mich frage, wie das mit Ronnie James Dio klingen würde. Aber Freeman macht einen ausgezeichneten Job, hat eine kraftvolle Stimme und versucht gar nicht erst, Ronnie zu imitieren.
"Heavy Crown" enthält elf Stücke, die sich nicht auf einen allgemeinen Nenner reduzieren lassen, da sie durchaus verschiedene Facetten des Stils aufzeigen. Da sind schnelle Brecher wie 'I Am Revolution' und 'Martyr', die ich als besonders gelungen empfinde, sowie 'Already Dead'. Aber auch vom Feeling her eher an RAINBOW erinnernde, getragene Rocker wie 'Starmaker' oder 'Blame It On Me' vermögen zu überzeugen. Gelegentliche Ausreißer wie 'The Sickness', dass überhaupt nicht nach DIO klingt, und 'Burn This House Down', bei dem ich nicht nur wegen des Titels immer an UFO denken muss, zeigen, dass sich LAST IN LINE nicht darin erschöpfen will, nur einfach die Erinnerung hochzuhalten.
Was mir fehlt ist der epische DIO, der sich in unsterblichen Hymnen wie 'Don't Talk To Strangers' oder 'Egypt' niedergeschlagen hat. Aber dennoch ist "Heavy Crown" nicht weniger als ein großartiges, klassisches Metal-Album, das man im besten Sinne als zeitlos bezeichnen kann. Nur große Überraschungen sollte man nicht erwarten.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Frank Jaeger