LAY DOWN ROTTEN - Cold Constructed
Mehr über Lay Down Rotten
- Genre:
- Death Metal
- Label:
- Remission Records/Soulfood
- Release:
- 18.04.2005
- Murder Instinct
- Let Me Be Your Suffering
- Broken Minds Behind Wounded Faces
- The Gutted Angel
- Headshot Poetry
- Cold Constructed Spheres
- Human Remains Cargo
- The Domination Of Chaos
- Cutting Deeper
- Darday
Nach zwei Demos und zwei regulären CDs hat das deutsche Quintett sein drittes Album am Start. Gegründet wurde die Kapelle 1999 vom Sänger und Gitarristen Daniel Jakobi als Soloprojekt, doch nach relativ kurzer Zeit spielte dieser das Material Musikerkollegen vor, die sofort Feuer und Flamme waren. Zu den weiteren Mitstreitern zählen noch Jost Kleinert (v.), Daniel Benner (lg.), Uwe Kilian (b.) und Timo Class (dr.). Was den Sound angeht, so stellt euch vor, dass KATAKLYSM und HYPOCRISY anfang der Neunziger im berühmt-berüchtigten Sunlight-Studio eine CD eingeprüggelt hätten. Desweiteren hat sich das Quintett sehr stark an DISMEMBER und vor allem ENTOMBED in ihren Frühphasen orientiert. Ich hab ja in letzter Zeit einiges an Death Metal gehört, aber dieses Album strotzt nur so vor Energie.
Der Opener 'Murder Instinct' ist gleich ein Schädelspalter vorm Herrn! Was allein bei dem Stück an Energie rausgeht, ist einfach der Wahnsinn. Vor allem das Wechselgeröchel von Jost und Daniel ist einfach die Wucht. Was den Gesangsstil angeht, so orientiert sich Daniel sehr stark an Maurizio Iacoccano (KATAKLYSM) und L. G. Petrov (ENTOMBED), wohingegen Jost eher nach Peter Tägtgren (HYPOCRISY, PAIN) klingt. Den krönenden Abschluss bildet ein geniales Solo von Daniel Benner. Wer Angst hat, dass die Jungs das Niveau des Openers auf dem Rest der Scheibe nicht halten können, sei eines Besseren belehrt. Ich habe in der Einleitung bewusst KATAKLYSM und HYPOCRISY genannt schwingt doch auf der ersten Hälfte der CD der Einfluss der beiden Bands stark mit, wohingegen auf der zweiten Hälfte eher ENTOMBED zur "Left Hand Path"-Phase als Querverweis herhalten müssen. Absolutes Highlight ist 'Headshot Poetry', dss vom Ende und Beginn her an das Intro von 'To Live Is To Die' aus METALLICAs "And Justice For All"-Album erinnert. Zwischendurch kreischt sich Jost in bester Tägtgren-Manier die Seele aus dem Leib und der Rest der Truppe liefert das brutale Fundament für diesen Knochenbrecher. Gerade in 'The Domination Of Chaos' kann man erahnen, wie sehr Jost seine schon in die Black-Metal-Richtung tendierenden Stimmbänder quält. Neben den Hammer-Riffs kommen aber auch melodische Parts zum Tragen, was den Stücken, trotz Highspeed-Geballer, die nötige Abwechslung verleiht. Dass man diese Intensität auch mit vermindertem Gaspedal erreichen kann, beweisen 'Human Remains Cargo' und 'Dark Day', das mit einem Black-Metal-Keyboardpart in der Mitte glänzen kann.
Ich gehe mal so weit und stelle das Album jetzt schon auf eine Ebene mit FORBIDDENs genialem Debüt "Forbidden Evil". Was hier an Riffs rausgehauen wird, verbraten andere Death-Combos auf drei CDs. Der Bandname ist hier Programm: Man kann das Album bis zum "Verwesen" anhören, ohne dessen überdrüssig zu werden. Während ich weiter meinem Propellerbangen fröhne, zeigen beide Daumen nach oben. Zwar werden nur vierzig Minuten Spielzeit aufgefahren, was schon ein bisschen mikrig ist, doch die haben´s in sich. Viel Spaß mit den "FORBIDDEN des Death Metal"!
Anspieltipps: Murder Instinct, Headshot Poetry, Human Remains Cargo
- Redakteur:
- Tolga Karabagli