LECAR, VICK - Put Your Hands Up
Mehr über LeCar, Vick
- Genre:
- Blues / Rock
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Eigenproduktion / Eigenvertrieb
- Release:
- 12.01.2024
- Put Your Hands Up
- Don't Die Young
- Learning To Fly
- Running Through Changes
- Worlds Away
Gutklassiger Blues-Rock, dem der letzte Kick fehlt.
Der aus New Orleans stammende Blues-Rocker VICK LECAR ist schon seit geraumer Zeit ein sehr umtriebiger Künstler. Zuletzt veröffentlichte er mit seiner Band VICK LECAR'S GALLUS REX eine selbstbetitelte EP im Februar des vergangenen Jahres. Eine Umrundung der Sonne später ist VIC LECAR erneut komplett unter eigenem Namen unterwegs und stellt uns mit "Put Your Hands Up" eine weitere Kurzrille vor. Unterstützung bekam der Amerikaner bei den Aufnahmen dabei von Sänger R Williams, Basser und Keyboarder Colin Provensal und Schlagzeuger Gonzalo Bereciartua, die den insgesamt fünf Tracks auch durchaus ihren eigenen Stempel aufdrücken konnten.
Gerade Mr. Williams macht mit seinem herben Organ eine hervorragende Figur und trägt mit seiner Darbietung Tracks wie 'Don't You Die Young', das als entspannte Blues-Ballade daherkommt und den gesanglichen Kick durchaus gut vertragen kann. Ansonsten swingt der Track nämlich eher nur solide vor sich hin und wird einzig von ein paar starken Soli aufgelockert. Besser gefällt mir Mr. LeCar da schon, wenn er im eröffnenden Titeltrack die harte Gitarrenkeule auspackt und uns einen wuchtigen Rocker serviert, dessen mächtige Riffs auch durchaus an BLACK LABEL SOCIETY oder die Nola-Kollegen DOWN denken lässt. Garniert mit einem starken Refrain entpuppt sich die Nummer dann auch schnell als absoluter Höhepunkte dieser Kurzrille, der ein vermehrter Einsatz dieser Hard-Rock-Schlagseite durchaus hätte gut tun können.
'Learning To Fly' und 'Running Through Changes' sind gegenüber der Kirsche auf diesem Rock-Kuchen nämlich nur solide Blues-Nummern, die irgendwie den letzten Kick vermissen lassen. Klar, das reduzierte Tempo und die offenere Gestaltung der Instrumentierung lässt auch viel Platz, damit sich gerade Bass und Keyboards auch einmal in den Vordergrund spielen können. Insgesamt fehlen aber abseits der schönen Soli die instrumentalen Hooks, die auch einmal etwas Verantwortung von Mr. Williams Schultern nehmen könnten, der so die Songs ganz alleine mit seinem Gesang über Wasser halten muss. 'Worlds Away' markiert dann aber immerhin einen versöhnlichen Abschluss und unterstreicht meine vorherige Kritik noch einmal, denn hier packt Vick an der Gitarre plötzlich ein paar herrliche GARY MOORE-Melodien aus und schon funktioniert auch diese schleppende und melancholische Blues-Nummer hervorragend.
Etwas mehr Biss und Rock hätte "Put Your Hands Up" allerdings dennoch gut getan, denn in den ruhigen Blues-Gefilden hat VICK LECAR aktuell einfach noch nicht ganz die Klasse der bekannteren Genre-Kollegen. Ausnahmen bestätigen natürlich auch hier die Regel und lassen in Form von 'Worlds Away' definitiv für die Zukunft hoffen, in ihrer Gesamtheit fehlt der aktuellen EP trotzdem noch der letzte Kick, um mich so richtig aus den Socken zu hauen. Gleiches gilt übrigens auch für das sehr mittelprächtige Artwork, das ausschaut, als hätte es jemand im Windows-Programm Paint flott zusammengeschustert. Auch hier ist sicherlich in Zukunft noch Luft nach oben, denn die im Kern starke Musik hätte eine professioneller Aufmachung verdient.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Tobias Dahs