LEGENDA AUREA - Sedna
Mehr über Legenda Aurea
- Genre:
- Symphonic Metal
- Label:
- Mindstorm Productions
- Release:
- 26.01.2007
- Intro
- Vengeance
- War Victim
- Sedna
- It's Over
- Years Of Coldness
- Total Eclipse
- Instrumental
- As The Leaves Fly
- Farewell
Vor einigen Jahren, es muss so um 1997 gewesen sein, erschien mit NIGHTWISHs "Angels Falls First" das erste Album der bekanntesten Metalband mit weiblichen Gesang, und eigentlich hätte man es damals dabei belassen können. Doch zur gleichen Zeit stiegen die Holländer mit ins Business ein, und alles wurde ein heilloses Durcheinander, als noch viele, viele und noch viel mehr Bands diese Musik für sich entdeckten. An sich nicht schlimm, sind doch viele Bands geradezu herausragend in dem Bereich. Doch leider erreichte man damit auch die Schweiz, und LEGENDA AUREA war geboren.
Bitte nicht falsch verstehen, wenn ich könnte, ich würde die Band lieben. Für ihre herrlichen Songstrukturen zum Beispiel, die herrliche Virtuosität am Keyboard und die - obwohl sie natürlich noch sehr künstlich klingen - orchestralen Arrangements. Ganz ehrlich, was ich instrumental gehört habe, ließ mich wünschen, dass der Band auf der Stelle ein Mann von Nuclear Blast oder einem anderen Major mit Bombasterfahrung vor der Tür steht und auf Knien um eine Unterschrift auf einen frisch aufgesetzten Labelvertrag bettelt. Denn, und das wiederhole ich noch mal, instrumental hat die Band es einfach raus. Doch hat man auch in der Schweiz von NIGHTWISH gehört, und irgendwie fällt es einem schwer, nach den ersten Gesangestönen die Ohren noch offen zu halten. Auch hier nicht falsch verstehen, der Gesang ist perfekt, eine opernhafte Stimme, die in die höchsten Lagen steigt und da auch verharrt, und den Songs den allseits beliebten Gothic-Touch verleiht. Doch es will einfach nicht passen. Die Songs schreien nach Emotionen, nach Power, nach Druck, etwas, das weder die Produktion noch die Gesangsstimme von Sängerin Claudia Hofer bieten können. Ein paar Grunzvocals wären ja schon genug gewesen, Profigesang im rauen Stil wäre nicht mal nötig. Doch nicht mal das Männchen/Weibchen-Duett 'It's Over' hat den so ersehnten Wumms, und so kommt es, dass das ganze Potential der Platte leider durch ein hervorragendes Stimmchen dem letzten Fünkchen beraubt wurde, die es gebraucht hätte, um trotz fehlender Ohrwürmer zu zünden.
Man mag sich jetzt gerne an frühe NIGHTWISH-Alben wie etwa "Oceanborn" erinnern, die auch nicht so viel Wumms hatten, aber trotzdem ihren Fankreis gefunden haben. Und da ich diese stellenweise auch furchtbar fand und die Band dennoch zum verdienten Ruhm gekommen ist, wünsche ich LEGENDA AUREA das gleiche. Viel Erfolg, viele Fans, und dass ihre kompositorischen Fähigkeiten weiterhin auf so angenehm gelungenem Niveau bleiben. Dazu bei der nächsten Scheibe mehr Tiefen und ein, zwei Ohrwürmer, und die nächste Bombastband der Superlative wäre geboren, so dass beim nächsten Album auch wieder mehr Mut für Experimente und damit die ersehnte Charakterstimme wie bei Tarja zu "Century Child"-Zeiten auftaucht. Denn zur Zeit wünsche ich kaum einer Band mehr, dass sie Erfolg hat.
Anspieltipps: Sedna, It's Over, Total Eclipse
- Redakteur:
- Lars Strutz