LEGION (UK) - Rising
Mehr über Legion (UK)
- Genre:
- Hard / Heavy Rock / Heavy Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Rock Company
- Release:
- 17.04.2019
- Nothin' To Me
- Full Moon Rising
- Maybe Now
- How Does It Feel
- Got A Line On You
- Politician
- Only The Strong Survive
- Shame On You
- Found Out The Hard Way
- Lost Soul
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Während ein gutes Dutzend anderer "Legionen" eher derben Klängen frönt, hat sich diese Formation aus Großbritannien dem melodiösen Hard/Heavy Rock der "alten Schule" verschrieben. Den versteht das um eine US-amerikanischen Frontmann erweiterte Kollektiv auch einwandfrei darzubieten. Wenig verwunderlich, schließlich verfügen die Herren allesamt über reichlich Erfahrung in der Branche.
Allen voran "Mikro-Legionär" Phil Vincent, der in zig Projekten (u.a. TRAGIK, CRANSTON, D’ERCOLE) gleichzeitig aktiv ist und gefühlt im Halbjahrestakt Scheiben veröffentlicht. In erster Linie sieht er sich aber als Sänger von LEGION und kann sich auf eine hochkarätige Mitstreiterschaft verlassen. Zu der zählen Bassist Gav Cooper, der einige Zeit an der Seite von Paul DI’ANNO aktiv und die dicken Saiten bei BATTLEZONE und auf den ersten beiden KILLERS-Alben rupfte, sowie Gitarrist Vince O’Regan (der bereits für BOB CATLEY und AL ATKINS tätig war und mit HOLY WAR im Moment auch noch ein weiteres, heißes britisches Eisen am Start hat) und STORYTELLER’S NIGHT-Tastenwizard Irvin Parratt (einst Vince’ Kollege auf den Solo-Scheiben der MAGNUM-Frontmanns). Vervollständigt wird die Formation momentan von Drummer Andy Pierce, der Gavs früherem KILLERS-Kollegen Steve Hopgood nachfolgte.
Ausschließlich auf ihre Routine verlässt sich LEGION aber keineswegs, dazu klingen die Songs viel zu ambitioniert. Dass der Fünfer obendrein mit gehöriger Motivation zur Sache geht, belegt allein die Tatsache, dass "Rising“" den bereits zehnten(!) Longplayer innerhalb einer Dekade darstellt. Darauf verewigt sind neun gut abgehangene, ausgereifte Songs, die auf einem grundsoliden Rhythmusteppich aufgebaut werden und vom teils heftigen, teils eleganten Zusammenspiel von Keyboards und Gitarre geprägt sind.
Auch an Hooks mangelt es keineswegs, wobei man in diesem Punkt der Band nicht nur ihre Kompetenz, sondern schlussendlich sehr wohl auch ihre langjährige Live-Erfahrung anmerkt. Schließlich wirken die Tracks allesamt wie für die Bühne gemacht. Dabei geht es aber nicht ausschließlich mit Druck nach vorne los, auch für Abwechslung wird gesorgt.
So geht es im Opener 'Nothin' To Me' mit DEMON-Anleihen zur Sache, während gediegene Härte gepaart mit NWOBHM-gestählten Riffs 'Full Moon Rising' prägen, das wohl durchaus auch von SAXON hätte stammen können. Als weitere Referenz ist auch noch MAGNUM zu nennen. Nicht zuletzt, weil 'Got A Line On You' nach der britischen Rock-Ikone zu ihrer härteren Phase klingt.
Querverweise lassen sich auch zu UFO herstellen. Zum einen, weil die edle Halb-Ballade 'Lost Soul' an deren Frühwerk denken lässt, zum anderen aber auch weil die Texte offenbar ähnlich bissig und kritisch angelegt sind wie einiges aus dem Portfolio von Phil Mogg. Allen voran 'Politician', in dem uns die Formation unmissverständlich wissen lässt, dass sie von "Altersmilde" noch weit entfernt ist und immer noch einiges zu sagen hat!
Gut möglich, dass wir in wenigen Monaten schon von Album No. 11 berichten dürfen.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Walter Scheurer