LEONOV - Shape Of Ash
Mehr über Leonov
- Genre:
- Doom Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 04.07.2025
- Samaritan
- Auld Ashok
- Bygg En Menneskekropp
- Shape Of Ash
Gewagt aber auch gewonnen!
Extrem vielversprechend starten die Norweger von LEONOV in ihre neue EP. Epische Doom-Klangkörper füllen alsbald den Raum, die traurige Stimme von Frontdame Tåran hallt mit einer eigenartigen, aber doch beachtlichen Wucht durch die Gehörgänge, und auch in Sachen Riffs wisen die fünf Künstler aus Oslo, ihre Musik packend in Szene zu setzen. So dürfte der Opener 'Samaritan' so manchem Jünger umgehend in Fleisch und Blut übergehen und die Lust auf weiteren Stoff des jungen, allerdings auch schon 15 Jahre aktiven Quintetts, deutlich steigern.
Allerdings verändert sich der grundlegende Ton im weiteren Verlauf ständig. Postmetallische Stukturen ziehen ein, die Gitarren wandern immer weiter in den Hintergrund und spätestens auf der B-Seite übernehmen dann akustische Folk-Noten das Programm, allerdings auch hier auf einem sehr intensiven Level. 'Bygg En Menneskekrop', ein Duett mit dem norwegischen Singer/Songwriter Syvert Feed, geht unter die haut, zumal auch hier die Melodien einen richtig tollen Spannungsbogen zaubern. Auch das eher Ambient-gleiche Titelstück, der vielleicht experimentellste, zeitgleich aber auch ruhigste Song von "Shape Of Ash", kann mit seinen dezenten BJÖRK/TORI AMOS-Vibes sofort überzeugen, wenngleich der musikalische Blickwinkel von LEONOV hier ein völlig anderer ist:
Genau dieser Umstand macht die neue EP auch zu einem riskanten Unterfangen, da die Norweger in kürzester Zeit ein paar gewaltige stilistische Sprünge wagen und eben aufgrund dieser knappen Spieldauer nur sehr lose Zusammenhänge zwischen den einzelnen Tracks schaffen. Jede Numemr ist für sich ein Glanzstück, der etwas heterogenere Charakter könnte aber zu einer klaren Hürde werden, speziell wenn man sich nach dem feinen Einstieg auf klassischen Doom fokussiert hat. Dennoch bekommt LEONOV respektive "Shape Of Ash" hier eine ganz klare Empfehlung, auch für den Mut, sich musikalisch nicht limitieren zu lassen. Vor allem aber für das hervorragende Material, das sich hier seinen Weg bahnt.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Björn Backes