LES CHANTS DU HASARD - Livre Quart
Mehr über Les Chants Du Hasard
- Genre:
- Black Metal / Symphonic / Klassik
- ∅-Note:
- 10.00
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 21.06.2024
- Chant I - Parmi Les Poussières
- Chant II - La Chauve-Souris
- Chant III - Le Bruit Du Monde
- Chant IV - Sous La Mitre De Fer
- Chant V - La Nuit Échappée
- Chant VI - Procession Du Sabbat
- Chant VII - Les Ombres Vagabondes
Die Essenz der finsteren Klassik - das Meisterstück von Mastermind Hazard!
Man kann inzwischen eigentlich ganz klar behaupten, dass die Abkehr vom Black Metal beim neuen Album von LES CHANTS DU HASARD vollständig abgeschlossen wurde. Das französische Klassikprojekt um Mastermind Hazard fährt auf "Livre Quart" zwar immer noch extrem düstere Klänge auf, hat sich inzwischen aber auf den rein symphonischen Teil der Musik verlegt und bietet in den sieben aktuellen Kompositionen nahezu reine Klassik mit einer sagenhaften Orchestrierung.
Hazard ist mit seinen Aufgaben immer weiter gewachsen und darf in der allgemeinen Wahrnehmung mittlerweile defintiv als einer der wichtigsten klassischen Komponisten der Neuzeit betrachtet werden. Blödsinn? Maßlose Übertreibung? Oder vielleicht auch Befangenheit ob der Vorliebe für finstere Noten? Sicherlich kann man derart gewagte Thesen gerne in Frage stellen, sollte sich dann aber selbst mal mit "Livre Quart" und seinen gigantischen Arien, seinen herausragenden Arrangements, den grandiosen Spannungsbögen und dieser immensen Bandbreite von eleganten Streichern, effektreichen Percussions und der geradezu Filmscore-reifen Dramaturgie auseinandersetzen, die LES CHANTS DU HASARD auf dem neuen Album erschaffen hat. Dies mag für den Klassik-verehrenden Musikliebhaber im ersten Augenblick nichts sonderlich Aufregendes sein, durchschaut man jedoch die Nähe zu den musikalischen Ursprüngen des französischen Ensembles und erblickt den thematischen Schulterschluss mit einigen grundlegenden Ideen aus dem Feld des modernen Black Metals, kommt man nicht umhin, "Livre Quart" als absolutes Meisterwerk zu feiern, auf dem jede Gesangspassage, jede dramatische Bläser-Wendung, jeder einzelne Violinenton und jeder Stimmungswechsel hier auf den Punkt getroffen wird und die Symbiose aus dem metallischen Background und der modernen Klassik nie hätte besser gelingen können.
Die Konklusion im letzten Chant ('Les Ombres Vagabondes') scheint kaum mehr zu übertreffen, aber das ist vorerst auch nicht der Anspruch. Dieser ist nämlich, jenseits des Tellerrands völlig neue Welten zu kreieren, die am Ende doch so vertraut sind - und in denen man sich mit größter Wonne verlieren kann! Monumental!
- Note:
- 10.00
- Redakteur:
- Björn Backes