LESOIR - Luctor Et Emergo
Mehr über Lesoir
- Genre:
- New Artrock
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Glassville Records/Soulfood
- Release:
- 20.03.2015
- Battle
- Going home
- (A Lady Named) Bright
- Hold On To Fascination
- Single-eyed
- Press Play From Start
- In Reverse
- My Perfect self
- Luctor Et Emergo
- Deliberate
- Flawless Chemistry
- Room For One More
- Going Home (Single Edit)
Noch eine oranje Frauenband.
Schönheit und Anmut sind die ersten Assoziationen, die der Bandname und ein Blick auf das Cover suggerieren. Was ist denn das überhaupt für ein Tier? Eine Mischung aus einer Wespe und einem Schmetterling? Tatsache ist, dass viele Insekten sich im Laufe ihres Generationswechsels verwandeln müssen und der Schmetterling schlüpft in der Regel aus einer Raupe. Somit wäre schon einmal der Bezug zum Album-Titel hergestellt ("Luctor Et Emergo" = "ich ringe und komme nach oben").
Auch musikalisch bietet LESOIR Stoff zum Nachdenken. Die zwei Madames und drei Monsieurs sind keinesfalls französischer Herkunft sondern aus unserem oranje Nachbarland. Dort ist die Musikszene bekanntlich sehr frauendominiert (THE GATHERING, WITHIN TEMPTATION, STREAM OF PASSION, DELAIN uvm.) und LESOIR integriert sich hier musikalisch wie qualitativ hervorragend. Dabei sind die Lieder oft weniger auf der symphonisch-theatralischen Seite des Spektrums, sondern eher in der Nähe THE GATHERINGscher Klang-Elaborationen: Man hört zumeist mit viel Gefühl vorgetragene, elegische Songaufbauten, mitunter stark angeraute Flächensounds ('Battle', 'In Reverse'), und eine sehr gute Frauenstimme (Maartje Meessen) im Zentrum der Musik. So gelingen der Band auf "Luctor Et Emergo" dreizehn allesamt hörenswerte Songs, die immer dann am stärksten sind, wenn Frau Meessen das volle Volumen ihrer Stimme einsetzt (z.B. 'My Perfect Self').
Es muss allerdings erwähnt werden, dass LESOIR noch nicht über die volle Distanz in der Lage ist, die eigenen Akzente zu setzen, und somit einem Genrekenner doch ein Stück weit berechenbar vorkommt. Man könnte z.B. RADIOHEADsche Elektronik-Spielereien ('A Lady Named Bright'), oder Experimente mit Spoken-Word-Samples und Querflöte beim Titelsong (DEAD SOUL TRIBE lässt grüßen) gerne ausbauen, um insgesamt noch spannender und versatiler zu klingen. Dass aber eine große Hoffnung auf der Band liegt, zeigt die Tatsache, dass LESOIR schon so früh in der Karriere auf dem renommierten "Night Of The Prog"-Festival spielen darf. Und live könnte LESOIRs kraftvoller, melodischer (New-) Art Rock noch besser wirken als auf CD. Man darf gespannt sein.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Thomas Becker