LEVIATHAN (D) - Beyond The Gates Of Imagination
Mehr über Leviathan (D)
- Genre:
- Melodic Death Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Bret Hard Records (twilight)
- Release:
- 16.09.2011
- Prologue
- Beneath A Blackened Sky
- Where Light And Death Unite
- Reaper's Edict
- Servants Of The Nonexistent
- The Scourge We Wield
- About Fangs And Feathers
- Sway Of The Stars
Melodischer Death Metal aus deutschen Landen, der abwechslungsreich mal bombastsich mal folkloristisch aus den Boxen hämmert. Genrehighlight.
Wenn sich Freunde des progressiven US Metal jetzt freudig erregt die Hände reiben, weil sie glauben, es hier mit einer neuen Veröffentlichung ihrer Colorado-Lieblinge zu tun zu haben, dann muss ich diese leider enttäuschen. Diese hier vorliegende Band gleichen Namens stammt aus Bonn und spielt melodischen Death Metal. Dabei ist das junge Quintett geschickt genug, ihre Songs spannend zu gestalten und auch vor vermeintlich stilfremden Elementen nicht zurück zu schrecken.
Da hätten wir auf der einen Seite die sehr prominent in Szene gesetzten Keyboards, die vorwiegend bombastisch-verspielt zum Einsatz kommen. Damit agiert die Band zwar manchmal haarscharf an der Kitschgrenze, bekommt aber nicht zuletzt aufgrund des sehr guten und zumeist sehr aggressiven Gitarrenspiels der beiden Axtschwinger immer wieder die Kurve in Richtung Hartwurst. Dazu trägt natürlich auch der räudige Gesang des einen Klampfers Jonas Reisenauers bei. Auch wenn das für mich als progressiver Weichspülfreund das vermeintliche Manko dieses Albums darstellt, muss ich die Gesangsleistung als recht variabel anerkennen. Zumeist keifend artikulierend, gelingt es dem Frontamnn aber auch immer wieder tief und sehr aggressiv zu klingen, was der ganzen Angelegenheit sehr gut zu Gesicht steht. Vor allem, wenn zum Beispiel in 'The Wield We Scourge' auch noch weiblicher Klargesang als Kontrast eingesetzt wird, kann ich nicht umhin, zu gestehen, dass mir das wirklich gut gefällt. Gerade diese Nummer zeichnet sich mit seinem extrem eingängigen Chorus als echter Hit ab. Fein.
Auf der anderen Seite gibt es mittelalterliche Momente, die man so nicht erwartet. Das mag der eine oder andere Hörer jetzt aufgesetzt oder unpassend finden, ich attestiere der Band LEVIATHAN damit lediglich eine gelungene Erweiterung der vermeintlichen Genregrenzen. So erfreuen folkloristisch anmutende Melodien im Highlight 'About Fangs And Feathers', in welchem allerdings auch mit schnackelnden Blastbeats nicht gespart wird, während im neun Minuten langen Abschlusskracher synthetische Streicher über dem Riffgewitter für herbstliche Gefühle sorgen.
Sicherlich ist dieses ambitionierte Album nichts für die Traditionalisten unter den Deathern, wer allerdings auf Abwechslung steht, der sollte diesem Newcomer ein offenes Ohr zuteil werden lassen.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Holger Andrae