LEVIATHAN (D) - From The Desolate Inside
Mehr über Leviathan (D)
- Genre:
- Melodic Death Metal
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Eigenproduktion
- Towards The Storm
- When Only Despair Remains
- Last Laugh At My Existence
- A Symphony For No Tomorrow
Hektischer Melodic-Death-Cocktail mit ebenso vielen interessanten wie verwirrenden Ansätzen!
LEVIATHAN sind talentiert, zumindest handwerklich. Was die Band auf ihrer Debüt-EP "From The Desolate Inside" am Griffbrett abliefert, ist ganz großer Fingersport mit einem Feeling für protzige Leads und ebenso feine Harmonien. Doch die Band legt sich beim Songwriting selber die größten Steine in den Weg - und schafft es schlussendlich nicht, das klangliche Quartett auf dem ersten offiziellen Werk zu bändigen.
Mit dem Opener 'Towards The Storm' präsentiert man somit schon die beiden Gesichter der Band: Verspielt, ambitioniert, gelegentlich übermotiviert auf der einen, nicht zielstrebig genug, am Punkt vorbei und sehr hektisch auf der anderen Seite. Die Jungs haben ein so großes Talent, wissen aber nicht, es insofern umzusetzen, dass Prägnantes, Progressives und Aggressives dabei unter einen Hut kommen - siehe bzw. höre jenen Opener. Dabei klingen immer wieder spannende Elemente an, so etwa die kurzen Folk-Melodien (alte IN FLAMES lassen grüßen) oder die riskanten, aber eigentlich gut platzierten Breaks. Aber die klare Linie fehlt, es gibt nichts, an das man sich in den gelegentlich sogar mit Ideen überfrachteten Songs klammern kann. Und zu guter Letzt fährt man auch zu einem zu großen Anteil die rein instrumenmtale Schiene und raubt sich somit noch mehr Atemluft. Dass in diesem Zusammenhang ausgerechnet das halbwegs straighte 'Last Laugh At My Existence' mit der größten vokalfreien Zone aufwartet, scheint da schon wieder fast paradox...
Nun denn, der Eindruck steht, und er ist eigentlich prima - dies aber nicht aufgrund des Songmaterials auf "From The Desolate Inside", sondern einfach nur, weil sich die Band absolut bemüht, Grenzen zu verschieben und Ausgelutschtes aufzufrischen. Schade also, dass man in den vier Songs dieser EP noch keinen echten Nenner gefunden hat. Sollten die handwerklichen Ambitionen nämlich in naher Zukunft auch auf den Kompositionsprozess übergreifen, darf man von LEVIATHAN auf alle Fälle Großes erwarten. Aber auch erst genau dann!
Anspieltipp: A Symphony For No Tomorrow
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Björn Backes