LIBERTY N' JUSTICE - Soundtrack Of A Soul
Mehr über Liberty N' Justice
- Genre:
- Hardrock
- Label:
- MTM Music / SPV
- Release:
- 24.03.2006
- Intro
- Kings Of Hollywood
- Another Nail
- Stage Of Grace
- Malice In Wonderland
- Grenade
- Show Me The Way
- Sight Unseen
- Up That Hill
- Surreal
- Flinch
- Thy Will Be Done
- Killer Grin
- If The World Could Be Mine
- Always Tomorrow
- Hope And Pray (Ballad Of King David)
- Make Believe
- Outro
Die Geschichte von LIBERTY N' JUSTICE reicht zurück ins Jahr 1991, als die Band von Justin Murr und Patrick Marchand gegründet wird. Die beiden schreiben auch gleich fleißig Songs, und als sie dann 1992 die High School verlassen, geht es auch gleich ins Studio, um das erste Album "Armed With The Cross" aufzunehmen. Nach der Veröffentlichung durch Glory Rock Records lassen die beiden auch keine Chance ungenutzt, ihre Musik auch live zu präsentieren, und so spielen sie unter anderem auch in Kirchen, Kindergärten, Jugendzentren und Altenheimen. Ja, spätestens jetzt sollte klar sein, dass es sich bei LIBERTY N' JUSTICE um ein White-Metal-Projekt handelt.
In der Folge stoßen mit Robert Sliger, Angie Beckett, James Beckett, Sarah Day, Bob Bacon und Kim Todd eine Menge neuer Mitglieder zur Band, was sich auf die Kreativität durchaus positiv auswirkt, denn 1994 geht es erneut ins Studio, und es entsteht als Ergebnis das Album "Big Guns". Dieses kommt aber beim Publikum bei weitem nicht so gut an - während von "Armed With The Cross" noch 5.500 Einheiten verkauft werden konnten, wollten "Big Guns" nur 900 Leute haben -, und auch die Presse prophezeit LIBERTY N' JUSTICE bereits das Ende.
Justin Murr und Patrick Marchand lassen sich davon aber nicht beirren - jedenfalls nicht sofort -, sondern gehen zwei Jahre später erstmal wieder ins Studio, um "Forever Till The End" einzuspielen. Danach verliert Patrick Marchand aber das Interesse an der Band und lässt Justin Murr allein zurück. Doch diese Trennung ist nicht für die Ewigkeit, da die beiden Musiker im Jahr 2000 wieder zusammenkommen, um ein viertes gemeinsames Album zu produzieren, nämlich "Bargain Bin". Zusammen mit Holly Jones und Justin Murrs Frau Sharon geht es anschließend auf Tour, wobei hier jedoch nicht die Musik, sondern die christliche Botschaft im Vordergrund steht.
Patrick Marchand verlässt daraufhin die Band erneut, und dieses Mal gibt es auch keine Rückkehr. Doch Justin Murr macht auch allein weiter und schreibt fleißig Songs, nur ist noch nicht ganz klar, wie denn das neue Album umgesetzt werden solle. Doch als er dann Jamie Rowe (u.a. GUARDIAN) und Dale Thompson (BRIDE) anruft und sie sich bereit erklären, jeweils einen Song für das neue Album einzusingen, wird alles etwas klarer, und schlussendlich sind auf "Welcome To The Revolution" insgesamt achtzehn mehr oder weniger bekannte Sänger zu hören - neben den beiden bereits erwähnten u.a. auch Lou Gramm (FOREIGNER) und Michael Sweet (STRYPER). Diese Idee, dass bekannte Sänger christliche Rock-Songs zum Besten geben, lässt Justin Murr gar nicht mehr los, und so geht es schon kurz vor der Veröffentlichung von "Welcome To The Revolution", das sich im Übrigen deutlich besser verkaufte als erwartet, erneut ins Studio, um das mir nun auch vorliegende Album "Soundtrack Of A Soul" einzuspielen.
Nach einem kurzen Intro - oder sollte ich besser Begrüßungsgebet sagen? - geht es mit 'Kings Of Hollywood' gleich richtig hart-rockig los. Die Gitarrenriffs sind hier recht kräftig ausgefallen, das Drumming sorgt ebenfalls für ordentlich Power, und der Gesang von Ez Gomer (JET CIRCUS) gibt diesem Opener auch noch eine besondere Note. 'Another Nail' kommt weniger geradlinig, aber dafür umso grooviger daher, erinnert zu Beginn ein wenig an LED ZEPPELIN und lebt nicht zuletzt von der mal wieder großartigen Gesangsleistung von Sebastian Bach (Ex-SKID ROW). Etwas verhaltener geht es anschließend bei 'Stage Of Grace' - mit Russell Arcara (u.a. PROPHET) am Mikrofon - zu, das zwar immer noch rockt, aber vor allem aufgrund seiner Eingängigkeit seinen Reiz hat. Und danach wird's dann richtig ruhig, denn 'Malice In Wonderland' lebt ausschließlich von Justin Murrs Akustik-Gitarre und Jamie Rowes Gesang. Kontrastreich geht es weiter, denn mit 'Grenade' folgt einer der härtesten Songs des Albums. Dale und Troy Thompson von BRIDE hängen sich dabei besonders ins Zeug, und die Stimmbänder von Dale werden hier keineswegs geschont.
Bei 'Show Me The Way' wirkt Oni Logan (LYNCH MOB) mit, und dieser Song ist für LIBERTY N' JUSTICE-Verhältnisse recht modern ausgefallen. Es gibt zwar einen extrem eingängigen Refrain, aber so richtig zünden mag der Song bei mir nicht. Auch 'Sight Unseen' mit seiner eher grungeigen Ausrichtung kommt - trotz der ordentlichen Gesangsleistung von Leif Garrett - nicht an das Niveau der vorherigen Songs heran. Etwas besser fällt da 'Up That Hill' aus, was vor allem an der großartigen Stimme von Josh Kramer (SAINT) liegt. Rein musikalisch bietet aber auch diese düstere Nummer nichts Besonderes. Mit 'Surreal' folgt ein gesprochenes Zwischenstück, das trotz der Mitwirkung von Scott Wenzel (WHITE CROSS) reichlich überflüssig ist. Wenn überhaupt, dann wäre es am Ende des Albums als Hidden-Track auf alle Fälle besser aufgehoben gewesen.
Musikalisch geht es mit dem schleppenden Stück 'Flinch' weiter, das an sich recht belanglos dahinplätschert, aber durch Tony Harnell (Ex-TNT) deutlich aufgewertet wird. Deutlich besser kommt da 'Thy Will Be Done' daher, bei dem sich Mark Slaughter (SLAUGHTER) und Pete Loran (TRIXTER) gesanglich duellieren. Der Song rockt und groovet aber auch sonst an allen Ecken und Enden und kann daher durchaus als gelungen bezeichnet werden.
Noch eine Ecke härter und metallischer kommt anschließend das von Stephen Pearcy (RATT) eingesungene 'Killer Grin' daher - hier sind die Gitarrenriffs endlich wieder richtig kraftvoll ausgefallen, und auch die Rhythmusabteilung liefert eine ordentliche Arbeit ab. Danach folgt mit 'If The World Could Be Mine' eine Ballade, die musikalisch natürlich einen Gegenpol zum vorherigen Stück abliefert, aber zum einen durch den Gesang von Joe Cerisano (TRANS-SIBERIAN ORCHESTRA) und zum anderen durch die schönen Melodielinien dennoch punkten kann.
'Always Tomorrow' ist eine astreine 80er-Hardrock-Nummer, aber das ist auch kein großes Wunder, denn schließlich steuert hier der DANGER DANGER-Sänger Ted Poley die Vocals bei. Auch 'Hope And Pray' mit Phil Naro (TALAS) am Mikrofon rockt ganz gut, zieht aber dennoch den Kürzeren im Vergleich zu 'Always Tomorrow'. Den Abschluss bildet dann das von Mike Lee (BARREN CROSS) eingesungene 'Make Believe', das noch einmal sehr melodisch daher kommt, bevor das abermals gesprochene Outro das Album endgültig beendet.
Insgesamt ist "Soundtrack Of A Soul" ein recht gelungenes Album, das zwar eine ganze Menge eher durchschnittlicher Songs zu bieten hat, aber auch ein paar richtig gute Stücke haben sich darauf verirrt. Die Vielzahl der unterschiedlichen Sänger und damit auch verschiedenen Stimmen macht dabei natürlich den besonderen Reiz aus, ist auf der anderen Seite aber auch ein Problem, da dem Album dadurch etwas die Kontinuität fehlt und es eher wie eine Compilation wirkt. Nichtsdestotrotz können Freunde von 80er-Hardrock, Glamrock und Rock im Allgemeinen ruhigen Gewissens ein Ohr riskieren, und natürlich auch diejenigen, die christliche Botschaften in den Texten zu schätzen wissen.
Anspieltipps: Kings Of Hollywood, Grenade, If The World Could Be Mine
- Redakteur:
- Martin Schaich