LIFE OF AGONY - The Sound Of Scars
Auch im Soundcheck: Soundcheck 10/2019
Mehr über Life Of Agony
- Genre:
- Alternative Metal/Rock
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Napalm (Universal)
- Release:
- 11.10.2019
- Prelude
- Scars
- Black Heart
- Lay Down
- Then
- Empty Hole
- My Way Out
- Eliminate
- Now
- Once Below
- Stone
- Weight Of The World
- When
- I Surrender
Der rote Fluss fließt wieder.
Gibt es schlechtere Vorzeichen für ein Album? "The Sound Of Scars" ist so etwas wie die Fortsetzung des grandiosen Debüts "River Runs Red" von 1993 und Mina Caputo behauptet in einem Interview, es sei das beste Album LIFE OF AGONYs, "hands down". Also, bei mir löst das riesige Skepsis aus, denn ich kenne keine Fortsetzung eines Erfolgsalbum, das Jahrzehnte später veröffentlicht wurde und funktioniert hat. Versuche gab es ja genug. Und wer vor rund 25 Jahren zwei Klassiker veröffentlicht hat (neben "River Runs Red" natürlich noch den 1995er-Nachfolger "Ugly"), schreibt auch nur sehr selten ein Album, das "hands down" das beste Werk der Band ist.
Meine Erwartungshaltung ist also nicht besonders hoch, was auch daran liegt, dass das letzte Album nicht gerade eine große Euphorie ausgelöst hat und nur noch selten seit Veröffentlichung lief.
Von daher ist die Überraschung doch einigermaßen groß, als "The Sound Of Scars" bereits beim ersten Spin durchaus zu überzeugen weiß. In Sachen Härtegrad geht LIFE OF AGONY tatsächlich wieder zurück zu den Ursprüngen. Das Album groovt an allen Ecken und Enden, Songs wie 'One Below' lassen gar die Hardcore-Wurzeln der Truppe wieder durchscheinen und Minas Stimme ist sowieso immer noch über jeden Zweifel erhaben und schafft es wie wenige Emotionen zu transportieren.
Dazu kommt, dass auch die Geschichte sinnvoll weitererzählt wird. Das alles wirkt glaubhaft und erwachsen. Hier geht es nicht mehr um die Probleme eines Teenagers, sondern eines Ehemannes, der immer noch mit seiner Krankheit zu kämpfen hat. Die Zwischenspiele tun ihr übriges, um die richtige Atmosphäre zu erzeugen.
Um tatsächlich mit den großen Werken der Band mithalten zu können, fehlen aber dann doch ein paar Songs, die es schaffen, sich nachhaltig in dein Hirn hineinzufräsen. Wo Hits der Marke 'Through And Through', 'This Time', 'Respect', 'Let's Pretend', 'Weeds' oder 'Unstable' sich unauslöschlich festgesetzt haben, fällt es mir schwer zu glauben, dass dies einem der Songs auf "The Sound Of Scars" gelingen wird. Die besten Chancen haben das relativ aggressive 'Lay Down' oder der abwechslunsgreiche Abschlusstrack 'I Surrender'.
Unterm Strich ist "The Sound Of Scars" immerhin das beste LIFE OF AGONY-Album dieses Jahrtausends. "Hands Down".
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Peter Kubaschk