LIGHT DWELLER - The Subjugate
Mehr über Light Dweller
- Genre:
- Blackened Death Metal
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Avantgarde Music
- Release:
- 28.02.2025
- Echoes From The Spectral Void
- Cessation Of Time
- Fracturing Light
- The Subjugate
- Phasing Through The Veil
- Adrift The Expanding Nothingness
Technisch bravourös, musikalisch aber viel zu kopflastig.
Im schwarz gefärbten Death Metal gibt es einige Acts, die noch so verzwickt und komplex zu Werke gehen mögen, bei denen man aber auch in den abgefahrensten Momenten nie das Gefühl hat, sie würden die Kontrolle abgeben. IMMOLATION ist eine solche Band, INCANTATION darf man hier gerne noch anführen, und wenn es um das etwas basischere Geprügel geht, könnte man hier auch noch SUFFOCATION anführen. Was all diesen drei Bands definitiv gemein ist, ist diese besondere Fähigkeit, punktgenaue Breaks zu setzen, ihre Tempowechsel auch unangekündigt dennoch sehr präzise im Fluss zu halten und dem Zuhörer nie das Gefühl zu geben, dass man eine Spur zu weit ausgeschert ist und die Ideen nicht mehr unter einen Hut zu bekommen. Genau diese Eigenschaften sind bei LIGHT DWELLER noch nicht bis ins letzte Detail zu erkennen - und damit gestaltet sich eine Platte wie "The Subjugate" dann auch schwieriger, als es eigentlich sein müsste.
Problematisch ist dabei nicht einmal, dass hier verschiedene Musiker mit irgendwelchen Egoproblemen zu kämpfen haben und sich beim Songwriting in die Haare gekommen sind, denn bis dato regiert bei LIGHT DWELLER einzig und alleine Cameron Boesch, der die gesamte Produktion ohne fremde Unterstützung umgesetzt hat. Der junge Man ist zweifelsfrei ein sehr talentierter Musiker und ein extrem ambitionierter Songschreiber, jedoch muss er sich aktuell wirklich auf die Fahne zu schreiben, manchmal nicht zu viel zu wollen. Denn gerade im Auftakt des sechs Tracks starken, neuen Werkes überschlägt sich die instrumentale Darbietung immer wieder, leitet ein paar ziemlich hakelige Frickel-Parts ein, findet derweil aber eben keine klare Linie oder zumindest einen inhaltlichen Strang, an dem man sich entlanghangeln könnte. Brutalität, Bösartigkeit und eine beängstigend finstere Atmosphäre sind zwar allseits erkennbare Steckenpferde, doch wenn Boesch die Songs dann auch zumindest partiell nachvollziehbar ausstaffieren möchte, geht er immer wieder einen Schritt zu weit und kommt zu selten auf die Kernideen seiner Kompositionen zurück.
Dass es auch anders gehen kann, untermauert "The Subjugate" später in Stücken wie 'Adrift The Expanding Nothingness' und eben im Titelsong, in denen sich der Mastermind auch mal etwas mehr Zeit und Ruhe nimmt, die vielen Fragmente besser zu bündeln. Zwar steht auch hier Komplexität über nahezu allem, aber zumindest kann man den Gedankengängen des Künstlers hier besser folgen und den Link zu den eingangs genannten Acts wenigstens mal kurzzeitig bestätigen. Doch im Großen und Ganzen ist das dennoch zu viel Stückwerk, technisch zwar hervorragend aufbereitet, aber doch zu vertrackt, als dass man hier zufrieden den Nacken strapazieren würde. Das Talent darf man Boesch respektive LIGHT DWELLER auf gar keinen Fall absprechen, nur wäre es hilfreich, käme man an manchen Stellen schlicht und ergreifend mal auf den Punkt!
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Björn Backes