LINDBERG, JONAS, AND THE OTHER SIDE - Pathfinder
Mehr über Lindberg, Jonas, And The Other Side
- Genre:
- Progressive Rock
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Just For Kicks
- Release:
- 16.12.2016
- Square One
- Lost
- Peace Of Mind
- Pathfinder
- Leaving The World Behind
- On The Horizon
- Zenith
- Closer To The Sun
Eingängig, melodisch - typisch schwedisch? Ja, aber nicht im Prog!
Ein schwedisches Prog-Projekt, was erwarten wir da? Klar, FLOWER KINGS. Aber in diesem Fall ist die Reaktion zweigeteilt. Erst kommt "ätsch", ist nämlich kein Blumenkönig dabei, danach folgt aber "ja, okay", weil gewisse Einflüsse schon konstruierbar sind. Aber so einfach wird es mir bei "Pathfinder" von Bandkopf Jonas Lindberg dann eben doch nicht gemacht.
Tasten wir uns doch mal gemeinsam heran. Der Schwede und seine "Other Side" bieten meist seichte Progsongs, die zu Pop tendieren, manchmal explodieren, und Experimente à la FLOWER KINGS einbauen. Dabei dürfen die verschiedenen Lieder auch unterschiedliche Akzente setzen, aber wenn die Presseinfo, die mir vorliegt, von "something heavy" redet, dann meint sie ein anderes Album. Dieses hier braucht ein solches "Appetitanregen" auch gar nicht. Tatsächlich hat Lindberg auf "Pathfinder" einige absolut großartige Prog-Songs geschrieben. Mich hatte er spätestens bei dem zweiten Stück 'Lost' gepackt. Er vermag einen seichten Song mit Halbtönen spannend zu machen, mit ein paar Gitarrenriff zu würzen, und doch mit einer Gesangsmelodie zu verfeinern, die mich beim ersten Hören dazu animierte, 'Lost' einfach gleich nochmal zu hören.
Wie es sich für ein ordentliches Prog-Album gehört, braucht man einige Durchläufe, aber immer wieder schälen sich Passagen heraus, die im Ohr bleiben. Zwar gilt das nicht für ganze Stücke, außer man gibt dem Album wirklich die Zeit, die es braucht, um sich zu entwickeln. Das letzte Lied 'Closer To The Sun' wurde tatsächlich mit jedem Durchlauf stärker. Das Lied erinnert mich von Beginn an an JADIS und fesselte mich schon allein dadurch, doch auch die langen Instrumentalpassagen wollten erschlossen werden. Nach einiger Zeit, die ich mich mit "Pathfinder" beschäftigt habe, wurde dieser dritte Tonträger der Band immer stärker, ohne dabei so frickelig zu sein, dass man den Faden verliert.
Für Progfans, die ihre Lieder auch mal eingängig mögen, ist dieses Werk ein gefundenes Fressen, ohne dass Jonas Lindberg irgendetwas produziert, was wir alle nicht bereits gehört haben. Aber wenn man mit einen guten, poppigen Progalbum zufrieden ist, sollte man "Pathfinder" unbedingt antesten.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Frank Jaeger