LIQUID GRAVEYARD - The Fifth Time I Died
Mehr über Liquid Graveyard
- Genre:
- Progressive Death Metal
- ∅-Note:
- 4.00
- Label:
- Rising Records / Cargo
- Release:
- 28.03.2011
- I Colossus
- Violent Skies
- Attractor
- Reflections
- The Fifth Time I Died
- Expendable
- The Glorious Bitter Seeds
- Beholder
- Invisible Names
- Interlude
- Liquid Graveyard
Eigenwilliger Prog-Death aus dem einstigen CANCER-Umfeld
Es mag sicherlich zutreffen, dass CANCER die britische Death-Metal-Szene vor geraumer Zeit ein wenig geprägt haben. Soweit jedoch zu gehen, die Band als Wegbereiter zu betrachten, geschweige denn ihr einen Kultstatus anzuhaften, erscheint mangels ansprechender Argumente jedoch eine Spur zu weit gehen. Denn wirkliche Klassiker hatten die Herren seinerzeit nicht auf dem Programm stehen.
Dementsprechend nüchtern ist kürzlich auch die Nachricht aufgenommen worden, dass sich einige ehemalige Mitglieder in LIQUID GRAVEYARD neu zusammengetan haben, um eine etwas progressivere Spielweise des Todesmörtels einzuführen. Und gerade vor dem Hintergrund, dass die erste Platte "On Evil Days" schon mächtig floppte und eher kritisch aufgesogen wurde, stehen die Sterne für den zweiten Release der Insulaner nicht wirklich gut. Und leider Gottes sollen sich die daraus gefolgerten Befürchtungen auch bewahrheiten.
Mit "The Fifth Time I Died" haben LIQUID GRAVEYARD nämlich einen sehr biederen Bastard aus düsterem Metal, vertrackten Arrangements und Röchel/Clean-Mix zusammengestellt. Die Platte wirkt in ihrer Gesamtheit immer wieder ziellos und vermittelt den Eindruck, hier sollten Gothic-Metal-Anteile mit brachialer Gewalt gepaart werden, dies jedoch ohne Konzept und Plan. Herausgekommen sind schließlich sehr langatmige Tracks, die teilweise ziemlich träge in die Breite gezogen werden, sphärisch vielleicht hin und wieder etwas zu bieten haben, musikalisch aber bei weitem zu sperrig sind, als dass man sich überhaupt erst intensiver mit ihnen beschäftigen mag. Doomige Stücke wie 'Expendable' oder das epische 'Reflections' haben einen sehr künstlichen Charakter und werden in keinster Weise mit dem gezielten Fokus ausgearbeitet. Dem entgegen sind vergleichsweise heftigere Stücke wie 'Attractor' und 'Violent Skies' ohne echte Ambitionen zusammengebastelt worden und stehen als Alibi-Lückenfüller und Nervtöter in Personalunion nackt im Raum. Lediglich 'Beholder' und 'Liquid Graveyard' können kurz vor Toreschluss noch einmal um kleine Prozentanteile das Ruder umreißen. Doch bis hierhin ist das Kind namens Progressiv Death Metal längst in den Brunnen gefallen und muss sich von Kollegen wie CYNIC und ihren jüngsten avantgardistischen Noten ganz klar erzählen lassen, wie der hase läuft. "The Fifth Time I Died" ist daher ebenso wie das Debüt ein nahezu vollständig verzichtbares, ja letzten Endes auch langweiliges Album.
Anspieltipp: Beholder
- Note:
- 4.00
- Redakteur:
- Björn Backes