LOADING DATA - Double Disco Animal Style
Mehr über Loading Data
- Genre:
- Heavy Rock/Stoner Rock/ Hardrock
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- A Quick 1 Records
- Release:
- 13.03.2013
- Double Disco
- Give The Rat A Name
- Teeth & Tongue
- Butterfly Shelf
- So High
- Hanging Low
- Round And Round
- Mezzoven
- Gift
- Alright
- I'm Not Gonna Take It
- Armageddon
- Midnight Situation
- On My Heart
Aufgeregtes, cooles Album unaufgeregter Franzosen im Exil.
LOADING DATA? Hä? "Double Disco Animal Style" Och Nee, bestimmt Electro-Kram. Nein, nein. Vier nach Los Angeles übergesiedelte Franzosen mit dem Hang, QOTSA Konkurrenz zu machen. Vielleicht auch deshalb der gewohnt überreizte Gesangsbeitrag des Herrn "DWARF"- Nick Olivieri, der bekanntlich sehr lange zum Stammpersonal der QUEENS OF THE STONE AGE der ersten Phase gehörte. Wir hören ihn in 'Hanging Low' keifen wie ein Giftzwerg an der zu hohen Theke, bevor Sänger und Bassistin mit einem harmonischen Refrain alles wieder schön biegen. Da haben sie ihn hoch auf das Schild gehoben und singen beruhigend auf ihn ein. Auf dass er Ruhe gebe. Aber wir würden diesem Überraschungsalbum Unrecht antun, würden wir nicht auf die ersten drei Beiträge und vor allem 'So High' hinweisen. Und das sogar mit Nachdruck.
Denn vor allem Letztgenannter ist ein Ohrwürmchen, das sich gewaschen hat. Einer der besten Songs dieses Jahres 2013, da lege ich mich mal fest. Der gehört auf sämtliche Rückschau-Mixtapes, ob dazu getanzt werden oder Newcomer bewertet werden sollen – völlig egal. In 'So High' ist das funkyrocky Riff der König, der Song hat Steigerungen und eine fies eingängige Melodie, die meisterlich sind. 'Teeth And Tongue' und 'Give The Rat A Name' leben von ihrer gut gesponnenen Monotonie und den dazwischen hin und her flirrenden Spielereien. Richtig rund wird es dann durch die dunkle Stimme des Monsigneur Otto Maddox, die trotz ihrer Bitternis und Melancholie immer auch auffordernd, malerisch und poetisch ist. Das versetzt LOADING DATA's Musik in solche Schwingungen, dass das gesamte Album in ständiger Wiederkehr immer besser und besser klingt.
Mit dem Rhythmus der Gelassenheit ausgestattet, wagen es diese kulturrespektlosen französischen Banausen gar, die Ode "Freude schöner Götterfunken..." mit einem frechen Riff zu kopieren und in 'Mezzoven' mit trivialen Gewaltgedanken zu befüllen. Toller Einfall. Dass die drei Herren und eine Frau aus der Stoner-Rock-Ecke herstammen, beweisen ein paar äußerst gelungene und kraftstrotzende Vollblutriffs, die zum Beispiel 'Alright' oder 'Midnight Situation' zu weiteren Hinhörern steigern. Die paar Experimente auf der Platte müssen die wohl für sich selbst machen, aber nicht unbedingt sein. Insgesamt eine echte Alternative zu den... ähem... QOTSA? Nein,aber eine sehr sinnvolle Ergänzung.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Mathias Freiesleben