LONEWOLF - March Into The Arena
Mehr über Lonewolf
- Genre:
- Power Metal
- Label:
- Goi Music
- Morbid Beauty
- March Into The Arena
- Pagan Glory
- Curse Of The 7 Seas
- Forgotten Shadows
- Towards The Light
- Buried Alive
- Holy Evil
- Children Of The Unlight
Eine fränkische Combo titelte einst “RUNNING WILD spielen RUNNING WILD”. Nunja, nicht nur RUNNING WILD spielen RUNNING WILD. Während Rock'n'Rolf und seine Mannen nun seit 1984 “Under Jolly Roger” mit geänderten Lyrics veröffentlichen, haben LONEWOLF, eine deutsch-französische Truppe, mit ihrem ersten Longplayer “March Into The Arena” endlich ein Nachfolgealbum zustande gebracht.
Aber Polemik beiseite, LONEWOLF spielen ganz klar RW-beeinflussten Metal, der über weite Strecken richtig Spaß macht. Einzig wenn Sänger Jens Börner wie beim Titeltrack versucht, über allzu weite Strecken hoch zu singen, klingt er sehr arg gezwungen. Wenn er allerdings in seiner heimatlichen etwas tieferen Stimmlage bleibt, klingt er brillant und -nun ja- dem Herren Kasparek recht ähnlich.
Die Songs im einzelnen sind gute drei- bis vierminütige Powermetalstücke, die nicht unbedingt übermäßig kreativ sind, aber nichtsdestotrotz Spaß machen können. Herausragende Stücke auf dieser Scheibe sind definitiv der Opener “Morbid Beauty”, der die uralte Geschichte der Gräfin Bathory in eine positives Gothic-Dark-Romantik Licht taucht, sowie “Towards The Light”, das vor allem durch ein lustiges Gitarrenintro besticht. Zugute halten muss man der Band, dass sie eine 100% balladenfreie Scheibe abgeliefert haben. Ich weiß nicht, wie es dem Leser geht, aber ich bin sehr froh darüber, dass es so was noch gibt.
Die Produktion des Albums ist ganz okay, aber lang nicht so gut, dass sie den Härtetest in Form meiner Laptopboxen bestehen würde. Außerdem ist sie viel zu basslastig ausgefallen.
Wie die Leser meiner Reviews sicher bereits gemerkt haben, lege ich auch bei Power- und Speed Metal wert auf vernünftige Texte. Was dieses Kriterium angeht, habe ich einen Totalausfall wie dieses Album noch nie erlebt. Nicht mal von RUNNING WILD selber. Die Texte, die sich -wie üblich- um Fantasy, Gräfin Bathory (wow, wie kreativ!), Paganismus, Christenhass, lebendig Begrabene und -siehe da- um Seefahrer drehen, eignen sich nicht mal für den Suff. Sie sind einfach nur unglaublich peinlich ausgefallen.
Alles in allem begrüße ich dieses Album, da ich den Stil von RUNNING WILD grundsätzlich sehr gern mag und es schön ist, in dieser Richtung mal wieder was neues zu hören. Aber die Mängel in Sachen Lyrics und Kreativität lassen diese Scheibe halt doch nicht über den Durchschnitt hinauskommen.
Anspieltipps: Morbid Beauty, Towards The Light
- Redakteur:
- Philipp von dem Knesebeck