LONG DISTANCE CALLING - TRIPS
Auch im Soundcheck: Soundcheck 04/2016
Mehr über Long Distance Calling
- Genre:
- Progressive Rock
- ∅-Note:
- 9.50
- Label:
- Inside Out
- Release:
- 29.04.2016
- Getaway
- Reconnect
- Rewind
- Trauma
- Lines
- Presence
- Momentum
- Plans
- Flux
Toller Trip.
Als vor nun drei Jahren das letzte vollständige LONG DISTANCE CALLING-Werk erschien, war meine Begeisterung wie üblich groß, auch wenn mich Marsens Gesang auf den drei Songs 'Inside The Flood', 'Tell The End' und 'The Man Within' nie zu 100% überzeugen konnte und ihnen damit eine gewisse Nachhaltigkeit fehlte. Von daher ließ mich die Nachricht, dass Marsen aus persönlichen Gründen seinen Sängerposten wieder aufgegeben hat, doch relativ kalt, zumal mit Petter Carlsen zugleich ein sehr hoffnungsvoller Nachfolger vorgestellt wurde. Der Petter Carlsen, der mit 'Welcome Change' bereits die beste Nummer des letzten Werks eingesungen hatte.
Und ich muss sagen, dass Petter Carlsen wohl die bestmögliche Wahl für "TRIPS" ist. Was die Gesangsnummern vom Vorgänger vor allem unterscheidet, sind die deutlich besseren Gesangsmelodien. Egal, ob 'Disconnect' oder der gar sehr eingängige Hit 'Lines', das sind Vokallinien, die sich sehr schnell in die Hirnrinde eintätowieren. Neben dem doch sehr subjektiven Empfinden, dass mir die Stimmfarbe von Carlsen besser gefällt, ist dies für mich der größte Pluspunkt auf "TRIPS". Wo ich "The Flood Inside" auch mal ohne die Gesangsnummern gehört habe, ist dies für mich bei "TRIPS" absolut unvorstellbar.
Doch auch neben dem Gesang gibt es natürlich durchaus auch weitere Änderungen zu begutachten. Musikalisch erweitert die Langstrecke ihren Horizont noch einmal. Schon das eröffnende 'Getaway' ist sehr untypisch mit seinen sehr flächigen Keys - die übrigens auch auf diesem Werk Marsen beisteuert -, während 'Trauma' von Janosch zu Beginn mächtig nach vorne gepeitscht wird und ich bereits jetzt die zuckenden Körper bei diesem Song beim nächsten Konzert vor mir sehe, bevor ein entspanntes Break für die notwendige Ruhepause sorgt, in der Dave mal wieder solierend glänzen darf.
Geglänzt wird hier also auf allen Ebenen. Nein, einen Schwachpunkt kann ich wirklich nicht ausmachen. Ganz klar, "TRIPS" ist besser als "The Flood Inside" und wird jeden Fan der Band zufrieden stellen - egal, ob er LONG DISTANCE CALLING lieber ohne oder mit Gesang mag. Ob es auf Dauer reicht, "Avoid The Light" und "Long Distance Calling" als meine Lieblingswerke abzulösen, kann ich noch nicht mit Sicherheit sagen. Viel fehlt sicher nicht.
- Note:
- 9.50
- Redakteur:
- Peter Kubaschk