Review | LORD AGHEROS - Nothing At All

LORD AGHEROS - Nothing At All

Nothing At All

Mehr über Lord Agheros

Genre:: Ambient / Dark Gothic
∅-Note:: 4.50
Label:: My Kingdom Music
Release:: 07.10.2016

Leserwertung

< 5 Wertungen

The Last Memories
Lake Water (feat Federica "Lenore" Catalano
Mankind Arise
No More Rules
Life And Death
The Day To Die
On The Shore
Idiocracy
What We Deserve
Final Thoughts
Nothing At All

24.10.2016 | 10:48

Dichte Klangreise ohne Ziel.

Das Kratzen einer Schreibfeder, das Reißen von Papier und schließlich die knisternden Flammenzungen, die das Schriftstück zu Asche werden lassen - "Nothing At All" des italienischen Dunkelmusikers Gerassimos Evangelou alias LORD AGHEROS beginnt wie der Soundtrack zu einem düsteren Horrorfilm des vergangenen Jahrhunderts. Getragene, melancholische Klavierläufe begleiten die lautmalerische Geschichte, ehe im nachfolgenden 'Lake Water' Federica "Lenore" Catalano (LENORE S. FINGERS) in Erscheinung tritt. Ihre Stimme legt sich mehr flüsternd als singend auf die ambientartigen Pianoklänge und gewinnt auch im Laufe des Stückes nicht mehr an Präsenz. Das führt schließlich dazu, dass das recht zurückgehaltene Schlagzeug und die subtile E-Gitarren-Unterstützung die Sängerin im Laufe des Songs fast komplett unterbuttern. Schade, denn ihre sirenenhafte Stimme erinnert in einigen Passagen an die großartige DARKHER - gerne hätte ich etwas mehr von ihr gehört.

Doch mit dem Gesang im Zentrum fällt das Stück auf dem Gesamtwerk ohnehin aus der Reihe. Denn den Stimmen misst LORD AGHEROS eine eher untergeordnete Bedeutung zu und schmückt damit sein Beiwerk in einigen Songs nur ergänzend aus. Das tragende Element sind mal die Tongeräusche wie das Plätschern des Wassers oder eben den erwähnten Flammen. Dabei verliert sich der Ambient-Musiker so sehr in den verwobenen, sphärischen Arrangements, dass diese wie eine Wolke dahinschweben, ohne einen wirklichen Höhepunkt zu setzen. Verschachtelte Melodieführungen, die unvollendet im Raum stehen bleiben, und der ständige Wechsel zwischen unterschiedlichsten Stimmungen und Motiven bringen mich als Hörer immer wieder dazu kurz aufzuhorchen. Nur um sich dann doch wieder enttäuscht abzuwenden, wenn sich das nächste Stück wieder um sich selbst zu drehen und schließlich im eigenen Klangteppich zu verlieren beginnt. "Nothing At All" ist für mich wie Stochern im dichten Nebel.

Ob es nun die Mönchs-Chöre auf 'Mankind Arise' mit ihrem murmelnden Priester und dem oft bemühten Kirchen-Choral "Kyrie Eleison" oder 'No More Rules' mit seinen Verirrungen in dunklere Spielarten des Indie-Rocks sind - ein wenig hat "Nothing At All" etwas vom Kinderspiel: "Ich packe meinen Koffer". Zu dem ohnehin schon dichten Klang fügt LORD AGHEROS auf jedem Track ein neues Element hinzu. Man könnte es Vielseitigkeit nennen. Ich plädiere jedoch auf musikalisches Durcheinander.

Note:: 4.50
Redakteur:: Leoni Dowidat

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1.0 - 3.0: Ein ganz übles Album.
3.5 - 5.5: Ein mehr oder weniger langweiliges Album.
6.0 - 6.5: Ein in vielen Bereichen ordentliches Album, das nicht mitreißt.
7.0 - 7.5: Ein gutes Album, dem der letzte Kick fehlt, um es dauerhaft auflegen zu wollen.
8.0: Ein Album, das man häufiger auflegen wird.
8.5: Ein Album, das man häufiger auflegen wird und auf jeden Fall Hits hat.
9.0: Ein Album, das dafür sorgt, dass man mitsingt/tanzt/zuckt.
9.5: Ein Album für die Dauerrotation. Kratzt am Klassikerstatus.
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