LORDI - To Beast Or Not To Beast
Auch im Soundcheck: Soundcheck 03/2013
Mehr über Lordi
- Genre:
- Hard Rock
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- AFM (Soulfood)
- Release:
- 01.03.2013
- We're Not Bad For The Kids (We're Worse)
- I Luv Ugly
- The Riff
- Something Wicked This Way Comes
- I'm The Best
- Horrifiction
- Happy New Fear
- Schizo Doll
- Candy For The Cannibal
- Sincerely With Love
- SCG6 Otus Butcher Clinic
Mr. Lordi lässt die Puppen tanzen
Zugegeben, in den letzten Jahren war es trotz der regelmäßiger Veröffentlichungen etwas still um die Monsterrocker von LORDI und man dachte, dass der Spuk nach dem Gewinn des "Eurovision Song Contests" allmählich nachlässt. Doch weit gefehlt, denn wer bei "Deadache" und "Babez For Breakfast" hinter die Monsterfassade geguckt hat, konnte feststellen, dass man an Klasse keine Einbußen machte und an Routine und Coolness stets dazu gewann. Folglich ist "To Beast Or Not To Beast" ein saucooles, wenngleich auch vorhersehbares Rockwerk geworden. So versammelte Mr. Lordi persönlich drei neue gruselige Gestalten, um die traurigen Abgänge von Otus und Awa zu kompensieren. Am Ende gibt es elf gewohnt rockige, an die glorreichen Achtziger erinnernde Stücke, deren Schnittmenge von KISS und W.A.S.P. über ALICE COOPER bis hin zu ROB ZOMBIE musikalisch alles abdecken.
Es dürfen die Köpfe geschüttelt und die Kehlen geölt werden, "To Beast Or Not To Beast" ist trotz seiner zahlreichen Hymnen ein düsteres Werk geworden. Es gibt also gewohnt Eingängiges, bei denen sich die Refrains gleich im ersten Atemzug festsetzen ('Candy For The Cannibals', 'I Luv Ugly', 'Sincerely With Love'), dunkle Furchterreger, für die sich die Ungeheuerbrigade damals so etabliert hat ('The Riff', zu dem es auch ein abermals tolles Video gibt, 'Something Wicked This Way Comes') sowie mit 'Horrifiction' und dem härteren 'Happy New Fear' auch amtliche Hits in dem Gruselkabinett LORDIs. Nichtsdestotrotz, und für das bewundert man LORDI auch 20 Jahre nach ihrer Gründung noch, hat jeder Zuhörer seine speziellen Lieblinge.
An das Ende hat sich mit 'SCG6: Otus' Butcher Clinic' ein Tribut an den verstorbenen Drummer geschmuggelt, um ihm mit seinem Live-Schießbudensolo zu gedenken. Hinter all dem Schaumstoff, den fiesen Fratzen und den aufwendigen Kostümen stecken eben auch nur Menschen aus Fleisch und Blut.
Allein für die letzte Idee schießt "To Beast Or Not To Beast" noch ein kleines Stückchen nach oben, obgleich man auch ohne diesen Ausklang auf ein gutes, rockiges, hymnisches und mitreißendes Album zurückblicken darf. Auch wenn das Horror-Image nicht das neuste ist, die Songs des Öfteren etwas vorhersehbar daherkommen und sich auch zwei, drei Lückenfüller eingeschlichen haben, wird keiner von diesem Elferpaket enttäuscht sein, sondern Album Nummer sechs als frische, logische Konsequenz der stetig eine Treppchenstufe nach oben kletternden Monstermeute betrachten.
Anspieltipps: The Riff, Horrification, Happy New Fear, SCG6: Otus' Butcher Clinic (aufgrund des Gedankens, der dahinter steckt)
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Marcel Rapp