LORDS OF DECADENCE - Cognitive Note Of Discord
Mehr über Lords Of Decadence
- Genre:
- Melodic Death Metal
- Label:
- Scarlet
- Release:
- 14.03.2005
- Relationship: Erased
- Ronin Revolution
- Double-Edged Razortongue
- Cognitive Note Of Discord
- Go To Blazes!
- The DreamCatcher
- 1st Division Triplehorns
- Apocalypse
- Under The Banner Of The Unholy Spirit
- When Rain Is Rain
Fälscher, Kopierer, Diebe: Es sind deftige Vokabeln, die einem durchschnittlichen Metal-Fan-Hirn zu dem "Cognitive Note Of Discord"-Debüt von LORDS OF DECADENCE einfallen können. Die Österreicher scheinen die Dekadenz in ihrem Namen ernst zu nehmen, meint dieser Begriff doch einen kulturellen Niedergang mit typischen Entartungserscheinungen in Lebensgewohnheiten und -ansprüchen, also sozusagen den Verlust der guten Sitten. Und was hat das mit den LORDS OF DECADENCE zu tun? Viel, denn die Jungs klauen einfach ohne Ende bei Bands wie IN FLAMES, SOILWORK oder CHILDREN OF BODOM. Zum Glück erfolglos, denn das Ergebnis klingt geschmacklos, ist ohne Metal-Kultur, scheint klinisch rein - die perfekte Form für Fließband-Metal ohne Charakter.
Woran das liegt? Zum Beispiel an der Produktion, die klar und steril aus den Boxen schleimt. Dazu dominieren den Sound zu oft aus dem Hintergrund eingesetzte Keyboards, ohne dabei aber an die Brillanz heran zu reichen, die etwa den Klang der Kinder des Sees Bodom aus Finnland auszeichnet. Denn dazu ist das Material der LORDS OF DECADENCE einfach zu hausbacken; hier Dynamik zu unterstellen wäre in etwa so glaubwürdig, als würde ein Altersheim plötzlich als olympisches Dorf bezeichnet. Ebenso bei den Gitarren: Zwar sind die Melodien recht einprägsam, doch in ihrer Machart viel zu weichgespült - das typische Schlagersyndrom also. Auch im Bereich "Stimmkraft" wird wenig Aufregendes geboten: Ein bisschen "Keif", ein wenig "Groll", ein bisschen "Shout". Doch insgesamt ist es zu wenig, um dem Ohr auch nur eine kleine Überraschung zu bieten, von so etwas wie Feeling gar nicht zu reden. So verleitet "Cognitive Note Of Discord" schon nach dem zweiten Hören nur noch zu einem lauten Gähnen - und spätestens nach Hördurchlauf Nummer Zehn sollte jeder echte Metal-Fan diese CD anpacken und mit einem Tritt in die nächste Mülltonne befördern. Denn so gehört es sich für frechen, stehlenden und langweiligen Shampoo-Schweden-Death-Metal.
Anspieltipps: Häh?!
- Redakteur:
- Henri Kramer