LORDS OF THE TRIDENT - Shadows From The Past
Auch im Soundcheck: Soundcheck 07/2019
Mehr über Lords of the Trident
- Genre:
- Heavy Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Rafchild Records
- Release:
- 26.07.2019
- Death Dealer
- Zero Hour
- Tormentor
- Burn it Down (With Fire)
- Figaro
- The Party Has Arrived
- Brothers of Cain
- Reaper's Hourglass
- Chasing Shadows
- The Nameless Tomb
- The Gatekeeper
- Cross the Line
- Desolation (Haze of the Battlefield Pt. 2)
Am meisten Metal!
Eine Besprechung eines Albums von LORDS OF THE TRIDENT kann nicht einfach wie jede andere beginnen, hier muss ich eine Einleitung vorweg schicken, denn die Band besteht aus zwei Teilen, der Musik und dem Image. Ja, letzteres ist es wert, begutachtet zu werden, denn wer möchte nicht wissen, was hinter der Band steckt, die sich als "the most metal band on earth" bezeichnet? Kann das denn ernst gemeint sein? Natürlich nicht! Die Burschen sind nämlich ausgesprochene Scherzkekse. Wer nennt denn sein Debüt sonst "Death Or Sandwich" und geht mit obskuren Kostümen auf die Bühne, um da einen zu heiß gewaschenen Plastikdreizack zu schwingen? Auch sehenswert: Die Persiflage auf die ganzen, zumeist idiotischen "reacts to"-Videos, die irgendwelche musikalisch und metallisch Ungebildete auf echte Rocksongs aufgenommen haben, bei der die Band zu schlimmen Popvideos witzige Kommentare absondert. Star des Videos? Ganz klar die Chainmail-Brille! Ich glaube, das reicht, um klar zu machen, dass die Burschen sich selbst nicht ernst nehmen, seltsame Bühnenpseudonyme haben und generell auch einen gewissen Sinn für Humor in ihren Hörern voraussetzen.
Okay, so weit, so gut. Aber was ist denn mit der Musik? Na, die ist gut, selbst wenn man keinen Humor hat! Denn es gibt zahlreiche Kapellen, die sich witzig finden, aber leider musikalisch nicht allzu viel auf dem berühmten Kasten haben. Nein, ich nenne jetzt keine Namen, ich will hier nicht andere Bands dissen, sondern hervorheben, dass die LORDS OF THE TRIDENT nicht nur wissen, was sie tun, sondern auf "Shadows From The Past" auch beweisen, dass sie eine echte, mitreißende Metalscheibe fabrizieren können! Dabei bewegt sich die Band immer zwischen Heavy Metal und Power Metal und würde locker auch ohne besonderes Image einen Platz auf dem metallischen Radar verdienen. Zumal sie einen Fehler der vordringlich auf das Blödeln bedachten Spaßcombos vermeiden und darauf achten, dass ihre Lieder eine ordentliche Halbwertszeit haben und nicht nur von komischen Textzeilen leben.
Tatsächlich ist der Opener 'Death Dealer' ein echter Killer, das folgende 'Zero Hour' steht dem kaum nach und 'Tormentor' geht etwas langsamer zu Werke, ist aber ein großartiger Stampfer. Drei Songs, drei Treffer! Auch im Verlauf des Albums gibt es echte Metal-Hymnen wie 'Reaper's Hourglass' und das melodische 'Chasing Shadows'. Nicht alle Stücke sind komplett gelungen, aber keines ist wirklich schlecht. Das witzig betitelte 'Burn It Down (With Fire)' ist so kurz gehalten, dass man den Herren des Dreizacks gar nicht böse sein kann, 'Figaro' wandelt sich mehrfach, die Gesangsmelodie ist mir aber zu flach und das Lied zu lang, und "Brothers Of Cain" fällt dann doch in die Kategorie der Scherzliedchen mit überkandideltem Gesang, die man nach ein paar Durchgängen überspringt. Sieben Treffer aus zehn Liedern, das Zwischenspiel 'The Party Has Arrived' nehme ich mal aus, ist eine starke Ausbeute, zumal es auch noch zwei Bonusstücke gibt, bei dem sich die Band in 'Cross The Line' erfolgreich in AOR versucht und mit 'Desolation (Haze of the Battlefield Pt. 2)' noch einen epischen Melodie-Hammer nachschiebt.
Das siebte Album der US-Amerikaner aus Madison ist ein echter Tipp für Fans melodischen Metals. Leider habe ich keine Texte und kann daher nicht sagen, ob diese Facette dem Album noch einen Schub gibt, aber musikalisch ist "Shadows From The Past" absolut gelungen. Unterstützt den Untergrund und holt euch das Scheibchen Ende Juli, wenn es über das junge Label Rafchild Records in Europa erscheinen wird!
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Frank Jaeger