LOTURA - Terminus
Mehr über Lotura
- Genre:
- Modern Metal / Metalcore
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- Art Gates Records
- Release:
- 05.12.2025
- Aegis
- Ikusezinak
- Barkamena
- Terminus
- Nahiko
- Iruzurra
- Lo Egin Nahi Nuke
- Deliverance
Handwerklich stark, aber ohne Hits.
Mit LOTURA will eine Band aus dem Baskenland ihren eigenen Weg im Grenzgebiet zwischen Alternative Rock und Metal gefunden haben, der gleichzeitig auf emotionalen Tiefgang setzt. So lässt es jedenfalls der Pressetext verlauten, den der Vierer, bestehend aus Andoni Ugalde (Gitarre), Pablo Bueno (Bass), Antonio Suárez (Schlagzeug) und Iker Aginaga (Gesang), dem Erstwerk "Terminus" beigelegt hat. In doch relativ überschaubarer Spielzeit können wir uns nun mit dem Langdreher einen Einblick in das musikalische Konzept der Band verschaffen.
Und ja, 'Aegis' eröffnet die Platte wirklich ungewohnt: Sprachfetzen erklingen, dann erheben sich langsam Synthesizer-Sounds, die mit ihrem flotten Rhyhtmus später sogar etwas von Eurodance haben. Doch keine Sorge, mit einer der heute so beliebten "Dance trifft Metal"-Veröffentlichungen haben wir es hier nicht zu tun. Viel mehr offenbart der erste reguläre Track 'Ikusezinak', dass wir es bei LOTURA mit einer weiteren Band zu tun bekommen, die sich irgendwo im Schnittfeld zwischen Modern Metal und Metalcore einsortiert. Heißt, die Basken berufen sich auf die altbekannten Stilmittel, untermalen alles mit einem dezenten Synth-Keyboard-Teppich, wuchten sich bei den Riffs durch ein Djent-Core-Breakdown-Gebräu und verzichten im Mittelteil auch nicht auf die emotionsgeladene Passage, die auch mal tief im Pop wildert. Alles in allem ist das handwerklich hervorragend gemacht und hat auch seine Momente, ehrlicherweise muss man heutzutage angesichts der großen Konkurrenz aber schon richtige Hits am Start haben, um hier wirklich aus der breiten Masse herauszustechen.
Und genau hier scheitert der Vierer in meinen Ohren, denn auch wenn man handwerklich und klanglich immer in der ersten Liga mitspielen kann, klingen die Songs doch seltsam austauschbar und lassen wenig Spuren im Gedächtnis zurück. So kann der Titeltrack mit einer durchaus coolen Refrainmelodie vielleicht noch am ehesten als Anspieltipp dienen, wobei ich auch anmerken muss, dass die Klargesänge zwar angenehm herb erklingen, aber auch noch den letzten Kick vermissen lassen. Gleiches gilt für das direkt folgende 'Nahiko', das ebenfalls das bekannte Rezept aus Härte und Melodie gut umsetzt, aber eben doch nicht die konsequente Hookline im Gepäck hat, um nachhaltig Eindruck zu schinden. Erschwerend kommt hinzu, dass die Riffs, die mich oftmals frappierend an SPIRITBOX erinnern, gerade zum Ende hin seltsam austauschbar wirken und ich mich immer wieder dabei ertappe, wie ich mich in einem Track viel weiter vorne auf der Platte wähne.
Und so hat "Terminus" am Ende auch zwei Gesichter: Oberflächlich betrachtet ist die Platte ein gutklassiger Modern-Metal-Release, der den Zeitgeist durchaus treffen dürfte. Geht man aber tiefer in das Songmaterial und gönnt dem Silberling mehrere Durchläufe, dann wirkt das kompositorische Rezept sehr vorhersehbar und hinterlässt einfach zu wenige dauerhafte Widerhaken im Ohr. Schade, da wäre irgendwie mehr drin gewesen...
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Tobias Dahs


