LUCIFERIAN INSECTUS - Godless
Mehr über Luciferian Insectus
- Genre:
- Black Metal / Death Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Apollyon Entertainment
- Release:
- 07.10.2016
- 666
- Defilement Ov The Holy Womb
- Deliver Me In The Name Ov Satan
- The Crowned Deceiver
- Invocation Rituale
- Desecration Ov The Cloth
- The Awakening
- Dead Thought Ov A Dead Mind
- The Fall Ov Allah
Rohe Blackened-Death-Metal-Raserei
Ein-Mann-Projekte sind ja im Black Metal nichts Außergewöhnliches mehr, auch bei LUCIFERIAN INSECTUS handelt es sich um ein solches. Beheimatet in den Niederlanden, ist die Musik laut Promotext stark von der polnischen Extreme-Metal-Szene beeinflusst. Bei dem Album "Godless" handelt es sich um den zweiten Langspieler, der zwar schon 2016 erschienen ist, allerdings erst jetzt den Weg zu uns gefunden hat.
Sofort fällt der rohe Sound auf, an den man sich aber bereits nach kurzer Zeit gewöhnt hat. Obwohl er nach Demo klingt, passt er irgendwie zur Musik und man fühlt sich fast in die 90er Jahre zurückversetzt, als noch die meisten Black-Metal-Veröffentlichungen der zweiten Welle derart produziert waren. Nostalgiker und Puristen dürften hier feuchte Augen bekommen. Leider hat das auch zur Folge, dass einzelne Elemente immer wieder untergehen und nur schlecht bis gar nicht hörbar sind. Am deutlichsten wird das bei den Drums, denn von der Bassdrum sind manchmal wirklich nur Nuancen hörbar.
Die Songs können allerdings jede Menge. Die Gitarren sägen sich in einer Brutalität durch die Tracks, dass es eine wahre Freude ist. Unterstützt werden sie dabei vom rumpeligen Schlagzeug, das einem im Dauerfeuerbeschuss eine Blastbeatsalve nach der anderen um die Ohren haut. Gelegentlich wird auch das Tempo rausgenommen und athmospärisch-brachiale Parts sorgen für Abwechslung, bevor die Raserei ihre Fortsetzung findet. Ein gutes Beispiel hierfür ist 'The Awakening'. Hier werden die Death-Metal-Einflüsse deutlich, indem tonnenschwere Riffs durch den Track walzen und eine Spur der Verwüstung hinterlassen.
Rein instrumentale Lieder gibt es auf "Godless" auch, 'Dead Thought Ov A Dead Mind' ist zum Beispiel ein reines Keyboardstück, das eine sehr beklemmende Stimmung erzeugt. Diese sind auch gut auf der Scheibe verteilt und sorgen ihren verschiedenen Stimmungen dafür, dass die Spannung hochgehalten wird. Die Vocals sind auch sehr gut auf die einzelnen Passagen abgestimmt und werden reichlich abwechslungsreich dargebracht. Von fiesem Gekeife bis hin zu beklemmenden Schreien ist hier alles vorhanden, was das schwarzmetallische Herz begehrt.
Insgesamt hat LUCIFERIAN INSECTUS mit "Godless" ein richtig fieses und brutales Stück Musik geschaffen, das mit einem sehr rohen Sound daherkommt, der fast schon Demo-Charakter hat. Die Scheibe macht definitiv keine Gefangenen, hier wird feinste Raserei zelebriert, die aber immer wieder mit atmosphärisch-brachialen Passagen versehen ist, was die Songs nicht nur abwechslungsreicher, sondern auch interessanter gestaltet. Einziger Kritikpunkt ist die bereits angesprochene Produktion, die leider nicht immer allen Klängen die benötigte Transparenz einräumt. Wer damit leben kann, dem sei "Godless" ans Herz gelegt, alle anderen sollten lieber erst mal das eine oder andere Ohr riskieren.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Hermann Wunner