LUZIFER - Iron Shackles
Auch im Soundcheck: Soundcheck 03/2022
Mehr über Luzifer
- Genre:
- Heavy Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- High Roller Records
- Release:
- 25.03.2022
- Iron Shackles
- Barrow Downs
- Faltige Schwingen über Loudun
- Hexer (In Dreiteufels Namen)
- Wrath Of The Sorcerers
- Der goldene Reiter
- Attila (Blazing Hooves)
Kurztrip in die Vergangenheit<br />
Manchmal kann Heavy Metal so einfach sein: LUZIFER ist das klassisch-metallische Nebenprojekt einiger Musiker, die sonst mit VULTURE dem aggressiveren Speed Metal frönen und mit "Iron Shackles" erscheint nach langer Zeit nun ein vollständiges Album. Wobei wir über die Länge und das gebotene Material nachher nochmal reden müssen.
Gespielt wird Heavy Metal, wie er so in den 80ern in Deutschland gespielt wurde, oder wie wir uns wünschen, dass er gespielt wurde. Leicht ungelenk, insbesondere beim Gesang, größtenteils gradlinig und hier und da mit ein wenig Orgel, die an die späten Siebziger erinnert. Tolles Rezept und wenn die Songs stimmen, kann man mit so ner Platte eine Menge Spaß haben. Und die Songs stimmen so richtig, der Titelsong macht viel Spaß, der Rausschmeißer 'Attila (Pounding Hooves)' ist in seiner leicht naiven Begeisterung ein kleines Meisterwerk und mit 'Hexer (In Dreiteufels Namen)' gibt es dann noch einen Song mit deutschen Texten. Gerade letzteres ist absolut gelungen und dürfte auch den Freunden deutschsprachiger DDR-Bands gut reinlaufen, kann mit seiner leicht an MERCYFUL FATE gemahnenden Songstruktur und Gesangslinien aber auch musikalisch voll überzeugen. Dazu dann noch eine Herr-der-Ringe-Referenz in 'Barrowdowns' und alles sollte geritzt sein, ich zücke in Gedanken bereits die Höchstnoten und schaue, ob noch irgendwo ein Abzug notwendig ist.
Und naja, da wären wir dann wieder bei der Länge. Denn insgesamt gibt es noch drei weitere Tracks, ein Intro und ein Cover des Joachim Witt Klassikers 'Der goldene Reiter' und das macht dann bei meist eher normalen Songlängen insgesamt fünf eigene Lieder, was ziemlich wenig ist. Ja, die sind alle mindestens gut, mindestens drei sogar richtig toll, aber nach so langer Zeit hätte ich wirklich gern noch ein paar mehr Eigenkompositionen gehört.
Dass wir uns hier nicht falsch verstehen, wer deutschen Metal mag, der kommt an LUZIFER nicht vorbei und sollte "Iron Shackles" schnellstmöglich verhaften, man sollte sich aber auch darauf einstellen, die Platte etwas häufiger umzudrehen als manch andere, denn sie ist halt etwas kurz und am Ende des Albums ist immer noch viel Durst nach LUZIFER übrig.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Raphael Päbst