LYRIEL - Skin And Bones
Mehr über Lyriel
- Genre:
- Gothic Metal / Folk Metal
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- AFM Records
- Release:
- 26.09.2014
- Numbers
- Falling Skies
- Skin And Bones
- Black And White
- Days Had Just Begun
- Your Eyes
- Dust To Dust
- Der Weg
- Astray
- Worth The Fight
- Running In Our Blood
- Dream Within A Dream
- Black And White (Second Skin Version)
Niedlich ja, rockig nein.
LYRIEL veröffentlicht nun seit über einer Dekade in schöner Regelmäßigkeit Alben, die zuletzt im Zweijahres-Rhythmus immer weiter in den härteren Gothic Rock mit Folk-Schlagseite wandern. Aktueller Endpunkt dieser Reihe ist Album Nummer Fünf namens "Skin And Bones", das mit zwölf Kompositionen zwischen SCHANDMAUL und Gothic Metal der zweiten Liga à la XANDRIA durchweg nett unterhalten kann, an denen meine Aufmerksamkeit aber abperlt wie an Tefflon.
Die Gründe dafür sind zweierlei, einerseits die allzu glatte Produktion, die den Begriff "steril" noch als Schmuddelkind dastehen lässt. Das hier klingt poppig ohne Ende und würde trotz tiefer gestimmter Gitarren auch die konservativste Hausfrau im Radiosender ihres Vertrauens nicht erschrecken.
Der zweite Grund ist das allzu geschmeidige Songwriting, das beim hören keinerlei Haken auswirft. Ja, die Lieder sind gefällig komponiert, und mehr als kompetent eingespielt, aber nach anderthalb Minuten habe ich selbst den ansprechendsten Refrain bereits wieder vergessen. Am schlimmsten ist dies beim Schunkler 'Dust To Dust', der mit seinem stumpfen Mitklatsch-Rhythmus wohl auch im Musikantenstadl nur ein paar wenige Augenbrauen anheben könnte. Die ganze Seichtigkeit wird dann versucht, durch ein paar modern angepinselte Riffs in den tiefen Lagen auszugleichen, die aber in etwa so düster oder böse klingen, wie das Krümelmonster.
Trotz all dieser Kritikpunkte möchte ich dann auch zwei Dinge positiv hervorheben, die beide Sängerin Jessica Thierjung betreffen: Diese kann stimmlich voll und ganz überzeugen und meistert selbst kitschigste Gesangslinien mit deutlich mehr Würde als so manche Kollegin im symphonischen Gothic Metal. Außerdem gelingt es der Dame, mit 'Der Weg' ein Lied auf Deutsch zu singen, dass die sprachlichen Patzer vermeidet, die sich fast alle Bands leisten, die sich auf deutsche Texte einlassen. Für den Mut und die Umsetzung gibt es ausdrückliches Lob, für "Skin And Bones" in seiner Gesamtheit kann ich jedoch nur für absolute Genrefans und jene, die sich an allzu seichter Musik nicht stören eine Empfehlung abgeben. Ein vorheriges antesten sei daher dringend empfohlen.
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Raphael Päbst