M.A.D. - A Plague Caused The Deaths
Mehr über M.A.D.
- Genre:
- Death Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- German Democratic Redordings
- Release:
- 02.04.2020
- Godless
- Schwedentrunk
- Hate Something For Nothing
- Kill Someone
- Epidemic Spreads
- Kill All Masters
- Preachers
- A Plague Caused The Death
- Killed By Space Junk
- Killing For Company
- Inquisition
- Died In A Hospital
- Short Term Radiation Death
Spätes spätes Album mit Derb Metal Garantie auf Hochniveau.
Wer wie ich im Osten Deutschlands und in den Achtzigern und Anfangsneunzigern gitarrenmusikbasiert musikalisiert worden ist, dem ist die Freude an den extremeren Spielarten unserer aller Lieblingsmusik ganz und gar nicht fremd. Man konnte sich um 1988 – bis 1991 sehr schnell mit Extrem Metal wie Death Metal, Grindcore, Crust Core eindecken, auf vielen Konzerten herumtreiben und sich umfassend tonale Vollbedienungen holen. Das blieb trotzdem eine Nische - ist es ja jetzt immer noch. Typisch für die Szene hier ist auch, dass viele Protagonisten immer noch genussvoll lärmen. Ich bemühe diesen ausgelutschten Begriff nicht, der mit einem Lehrgebäude und den guten alten Zeiten zu tun hat, Ihgitt. Den umgehe ich ganz bewußt, auch auf englisch wird der hier nicht zu lesen sein.
Schleichen wir eher mal von der Seite heran und besehen uns vor allem die Energetik und die Voluminösität eines knackigen und ungezähmten Death Metal-Albums. Bis auf ein Intro, wahrscheinlich ein Outro oder kleinere Zwischenspielereien und Metzelsamples oder Sirenen, haben die Kollegen darauf zumindest wenig Lust und Zeit, sich aufhalten zu lassen. Sie greifen sich ihre Instrumente, beginnen, Töne zu zerschreddern, der Schlagzeuger klopft und prügelt sich mit den Fellen, als ginge es um sein Leben und anders als tiefststimmig kann darüber und da hinein gar nicht gebrunzt werden. Und fertig ist das Gewumse, das schöne!
Ich habe hier auch gleich das neue und erste Album der Bad Dürrenberger M.A.D. beschrieben. Die hat sich nach zwei Bandphasen vor 30 Jahren und vor 12 Jahren endlich dazu durchgerungen, mit GDR (German Democratic Recordings) ein befreundetes Label gefunden und Nägel mit Köpfen gemacht. So richtig, ist ja Death Metal, der sich an der Hochphase der OBITUARY, BOLT THROWER oder DEATH orientiert.
Das besondere ist, dass M.A.D. schon als frühe Zeitgenossen der oben genannten Bands mitmischten und diverse Musiker von hier schon lange Biographien in diversen Hartklopfweichcombos vorweisen. Inzwischen wurde zwar das Projekt BLOODLAND aus dem gleichen Pool an Musikern favorisiert und auch Aufnahmen und ein Album gestemmt, aber so wie dann mal Zeit für die wilde Kreativität von M.A.D. war, wurden die 13 Stücke eingespielt und aufgenommen.
Diese Archivierung des untergrundgegerbten Speziallärms ist nicht genug zu würdigen, denn es ist mir ein Leichtes, durch "A Plague Caused The Deaths" hindurchzuhören und einige der Stücke sind ausnehmend gut gelungen. Mir dröhnt der Schädel – wunderbar! Gruselig ist, dass Texte und Themen der aktuellen Situation mit dem bösen großen C entnommen zu sein scheinen – was natürlich gar nicht sein kann. Typisch DM-thematisch zwar, aber der gute olle Derb Metal, den viele Ossis so verehren, der ist eben aktueller denn je.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Mathias Freiesleben