MACHINE HEAD - Catharsis
Mehr über Machine Head
- Genre:
- Thrash Metal
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Nuclear Blast
- Release:
- 26.01.2018
- Volatile
- Catharsis
- Beyond The Pale
- California Bleeding
- Triple Beam
- Kaleidoscope
- Bastards
- Hope Begets Hope
- Screaming At The Sun
- Behind A Mask
- Heavy Lies The Crown
- Psychotic
- Grind You Down
- Razorblade Smile
- Eulogy
Mehr schlechte als gute Songs.
Große Erwartungen hatte ich nicht an MACHINE HEADs neues Album "Catharsis", schließlich konnte mich der Vorgänger "Bloodstone & Diamonds" schon nicht vollends überzeugen. Und dennoch machte sich Vorfreude breit, als "Catharsis" angekündigt wurde. Als dann jedoch die ersten Songs vorab veröffentlicht wurden, trat erstmal große Ernüchterung ein. Das soll MACHINE HEAD sein? Ich war so entsetzt, dass ich den Songs nicht mal mehr eine weitere Chance geben wollte. Der letzte vorab veröffentlichte Song 'Kaleidoscope' war dann zumindest ein Song, bei dem man durchweg MACHINE HEAD heraushörte, jedoch hatte man auch hier den Eindruck, dass der Song auf vorherigen Alben wie "The Blackening" oder "Through The Ashes Of Empires" nur Füllmaterial gewesen wäre. Wenn überhaupt. Mir war schnell klar: "Catharsis" brauche ich nicht.
Aber irgendwie wurde ich doch wieder neugierig. Ist das Album wirklich so schlecht, wie es nach den ersten vier Songs den Eindruck machte? Auch Reviews der internationalen Kollegen sind teilweise vernichtend. Aber ich wollte mir dann doch selber ein vollständiges Bild von "Catharsis" machen.
Der Opener 'Volatile' brachte mich dann direkt ins Stocken: Ist das MACHINE HEADs Antwort auf "St. Anger"? Okay, der Drumsound ist nicht ansatzweise so miserabel wie bei METALLICA. Aber sonst? Riffing und Sound erinnern mich im ersten Moment an (meiner Meinung nach) METALLICAs schwärzeste Stunde. Aber dieser Moment verfliegt zum Glück dann doch im Laufe des Songs langsam. Danach folgen die beiden bereits bekannten Songs 'Catharsis' und 'Beyond The Pale'. Und was soll ich sagen? Die Songs fangen an zu überzeugen. Insbesondere 'Catharsis' packt mich mit seinem Lead-Riff und seinem harten Ende und lässt mich nicht so leicht wieder los. Und dann kommen 'California Bleeding' und 'Triple Beam' und das erste Mal denke ich sofort: Wow, gute Songs. Ich denke, dass besonders 'Triple Beam' live richtig mitreißen wird. Und auch die letzten beiden vorab bekannten Songs 'Kaleidoscope' und 'Bastards' fangen immer mehr an zu überzeugen.
Danach geht es dann aber doch langsam aber sicher bergab. Auch nach mehreren Durchläufen fangen 'Hope Begets Hope', 'Behind A Mask' etc. nicht an zu zünden. Und wenn man bedenkt, dass besagtes 'Hope Begets Hope' lediglich das Ende der ersten Albumhälfte darstelt, ist das schon recht traurig. Es mag sein, dass die Songs noch mehr Durchläufe brauchen um zu zünden, aber irgendwann mag man ihnen auch keine Chance mehr geben.
"Catharsis" weckt viele Erinnerungen an alte MACHINE HEAD-Zeiten. Nicht an "Burn My Eyes" oder "The Blackening". Das bestimmt nicht. Dafür aber an die eher ungeliebteren Alben "Supercharger" oder "The Burning Red". Auch diese Alben haben wirklich gute Songs und die hat "Catharsis" halt auch. Leider überwiegt hier der Anteil der schlechteren Songs mit 8:7. Da stellt sich schon die Frage, ob nicht 15 Songs zu viel des Guten sind und es nicht auch ein Album mit zehn Songs getan hätte. Da wären zwar auch drei weniger gute Songs dabei gewesen, aber das hätte man dann vernachlässigen können.
"Catharsis" klingt keinesfalls so, wie es sich die Fans (mich eingeschlossen) gewünscht haben. Dazu ist alleine schon der Thrash-Metal-Anteil in den Songs viel zu niedrig. Aber wenn man ehrlich ist, darf man auch kein neues "Burn My Eyes" oder "The Blackening" erwarten.
"Catharsis" überzeugt stellenweise mit der Liebe zum Detail und den teils eingängigen Refrains. Die gefallen nicht jedem Fan, müssen sie aber auch nicht.
Wer ein neues "The Blackening" erwartet hat, der wird mehr als enttäuscht sein. Wer dem Album aber eine reelle Chance einräumt, wird zumindest den ein oder anderen guten Song in der ersten Albumhälfte finden.
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Mario Dahl