MAGIC KINGDOM - Blaze Of Rage
Mehr über Magic Kingdom
- Genre:
- Theatrical Symphonic Metal
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Massacre Records
- Release:
- 13.12.2024
- Sanctus Maleficus
- The Great Rebellion
- Blaze Of Storming Rage
- Undead At The Gates
- The Great Invasion
- Frozen Realm Of Death
- Unsacred War Alliance
- The Great Retribution
- Ashes In The Wind
- Bells Of Triumph
- Fallen For The Kingdom
- Lonely In The Universe
Großes musikalisches Theater-Kino.
Bisher ist mir MAGIC KINGDOM tatsächlich noch nicht über den Weg gelaufen, obwohl es die Band auch schon über 25 Jahre gibt. Die Band, das sind im vorliegenden Werk Dushan Petrossi (Gitarren, Keyboards), Michael Vescera (Lead/Backing Vocals), Roma Siadletsky (Death/Black Vocals), Vassili Moltchanov (Bass) und Gabriel Deschamps (Drums). Als Gastmusiker beim Track 'The Great Retribution' sind dabei Géraldine Gadaut (Sopran) und Riccardo Cecchi (Tenor). Laut Promo ist es das erste Mal, dass Dushan Petrossi ein Konzeptalbum für MAGIC KINGDOM geschrieben hat.
"Blaze Of Rage" erzählt von einer Reise durch ein magisches Reich, durch eine Fantasiewelt mit Legenden und Mythen: "In der Geschichte haben die verdammten Seelen, die zwischen dem Himmel und der tiefsten Hölle gefangen sind, eine Rebellion begonnen und sind unter der Führung ihres dem Untergang geweihten Königs auf die Erde zurückgekehrt, um eine Invasion im Magic Kingdom zu starten."
Da dies ein Themenbereich ist, der mich durchaus anspricht, habe ich mir "Blaze Of Rage" gerne zu Gemüte geführt und bin jetzt aber tatsächlich ein wenig zwiegespalten. Die gewaltigen orchestralen Momente gefallen mir ausnehmend gut, die Instrumentalfraktion macht einen großartigen Job, auch an der Gesangsleitung der Beteiligten gibt es eigentlich nichts zu meckern. Wobei das für mich der Knackpunkt ist. Da prinzipiell Sound und Mixing hervorragend sind, frage ich mich, ob es gewollt ist, dass der Gesang oft so weit in den Hintergrund gemischt ist, dass er, zumindest in meinen Ohren, nicht wirklich gut zur Geltung kommt. Was sehr schade ist, macht doch Michael Vescera seine Sache hervorragend.
Wie auch immer, wir erleben jedenfalls zwölf Tracks, die sehr oft von wunderbaren instrumentalen Zwischenspielen begleitet sind und oftmals auch ein längeres "Intro" haben, bevor der Gesang einsetzt. Ein gutes Beispiel dafür ist das über neun Minuten lange Stück 'The Great Rebellion', das außerdem noch mit einem tollen Gitarrensolo, energiegeladenem Drumming und einigen Growls punkten kann. Davor gab es ein rasantes, instrumentalen Intro, 'Sanctus Maleficus', das in das treibende 'Blaze Of Storming Rage' übergeht – auch hier muss ich einfach das Drumming und die Gitarrenarbeit, sowie den Chorgesang hervorheben. Zum etwas ruhigeren 'Undead At The Gates' fällt mir irgendwie die Bezeichnung majestätisch ein. Der gesamte Track bohrt sich sehr eindringlich in die Gehörgänge, nicht zuletzt durch das Drumming. Geschmeidiger Chorgesang und tolle Gitarenarbeit inklusive.
Eigentlich kann ich bei jedem Track ein Loblied auf das Drumming singen, so auch beim eingängigen, aber rasanten 'The Great Invasion', bei dem es auch noch einen ins Ohr gehenden Refrain gibt. Ein längeres Intro mit Gitarre und Drumming findet sich im ganz starken 'Frozen Realm Of Death', bei dem auch der Gesangspart für eine fette Gänsehaut sorgt. Ein ganz starker Track! Ziemlich harmlos fängt 'Unsacred War Alliance' an, bevor es richtig zur Sache geht. Uiuiui, da haut Gabriel Deschamps Double-Bass-mäßig so richtig rein, ganz nach meinem Geschmack. Nein, nein, der Rest der Truppe soll natürlich nicht unterschlagen werden! Auch ein ganz starker Track!
Jetzt folgt mit 'The Great Retribution' quasi das Herzstück des Albums. Auch über neun Minuten lang und mit den schon erwähnten Gastmusikern. Bombast pur, mit langem Intro, das fast an eine Ouvertüre erinnert. Erst nach drei Minuten setzt der Gesang ein, zweieinhalb Minuten später erneutes instrumentales Zwischenspiel, später nochmaliger Chorgesang und zum Ende - ausdrücklich nicht despektierlich gemeintes - "Gitarrengeschredder" samt rasantem Drumming, was dem Track die Krone aufsetzt.
Als Gegensatz dazu fungiert die instrumentale Ballade 'Ashes In The Wind', die mit akustischen Gitarrenklängen verzaubert. Wunderbar eingängige Gitarrenarbeit und ins Ohr gehender Gesang hören wir bei 'Bells Of Triumph', während uns das auch etwas längere, epische 'Fallen For The Kingdom' langsam auf das Ende der Reise vorbereitet und nochmal insgesamt aus dem Vollen schöpft. Den bewegende Abschluss bildet die Ballade 'Lonely In The Universe' - Akustikgitarre, toller Chorgesang mit eingängigen Refrains – das lässt noch einmal Gänsehautfeeling entstehen.
Fazit: Wer epische, symphonische Musik mit wunderbaren Chören mag, dem wird dieses Album sicherlich gut gefallen. Toll arrangierte Musik, tolles Mixing und Mastering. Nach mehrmaligem Anhören habe ich mich auch mit dem, meiner Meinung nach, teilweise etwas zu leisen Gesang arrangiert. Das Ganze ist ein Gesamtkunstwerk, in dem alles bis ins kleineste Detail durchdacht ist, ineinandergreift und in dem ganz viel Herzblut steckt. "Blaze Of Rage" ist es auf jeden Fall wert, gehört zu werden.
Blaze Of Storming Rage
https://www.youtube.com/watch?v=I5q6-sECKqI
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Hannelore Hämmer