MAGIC KINGDOM - MetAlmighty
Mehr über Magic Kingdom
- Genre:
- Neo-Classical Power Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- AFM Records
- Release:
- 22.11.2019
- Unleash The Dragon
- Wizards And Witches
- In The Den Of The Mountain Trolls
- Fear My Fury
- Rise From The Ashes, Demon
- MetAlmighty
- So Fragile
- Temple Of No Gods
- Just A Good Man
- Dark Night, Dark Thoughts
- King Without A Crown
Belgien liegt zwischen Skandinavien und Italien.
Kopf von MAGIC KINGDOM ist der belgische Gitarrist Dushan Petrossi, der auch mit seiner Zweitband IRON MASK aktiv ist. Vielleicht sind die verschiedenen Tätigkeiten des Musikers der Grund dafür, dass zwischen zwei Alben von MAGIC KINGDOM regelmäßig etwa ein halbes Jahrzehnt vergeht. Die neueste Hervorbringung der Band trägt den mehrdeutigen Titel "MetAlmighty".
Die Scheibe lässt schlagerhaften skandinavischen Metal hören und bedient sich dabei dieses typisch italienischen, operettenhaften Pathos. Manche mögen das, andere nicht. Was "MetAlmighty" aber von etlichen Alben dieser Richtung positiv abhebt, sind die gelungenen Arrangements und der tendenziell etwas härtere Sound. Dushan Petrossi erweist sich als guter Gitarrist, der einige nette Soli spielt, und hat den meisten Stücken der CD schöne und keineswegs übertriebene orchestrale Sounds verpasst. Offenkundig sind auch bessere Phasen aus dem Schaffen von YNGWIE MALMSTEEN nicht ohne Einfluss geblieben. Diese Vermutung wird dadurch bestärkt, dass dessen früherer Sänger Michael Vescera die neue Stimme von MAGIC KINGDOM ist. Den zwiespältigen Eindruck des Albums verdeutlicht gleich das Eingangsstück 'Unleash The Dragon', zugleich seine längste Nummer: Hübsche Musik und starke Einsätze von Band, Orchester und Chor nehmen den Hörer für sich ein, bis der absolut genretypische Tralala-Chorus einsetzt. Und das soll sich noch einige Male wiederholen. So gut manches Intro, manche Strophe und manche metallische oder orchestrale Passage (etwa der Bass bei 'Wizards And Witches' oder die Leadgitarre und das aggressive Schlagzeug bei 'Rise From The Ashes, Demon') auch ist, fast schon zwanghaft schließt sich ein Schunkelrefrain nordeuropäischer Prägung an. Besonders schmerzhaft ist der Umschlag bei 'Dark Night, Dark Thoughts'. In der zweiten Hälfte der Scheibe wird die Schamgrenze zum Kitsch vereinzelt schon deutlich früher überrannt, wie bei 'So Fragile' und 'Just A Good Man' nachzuhören ist.
Handwerklich ist die Platte richtig gut gemacht. Auch die Kompositionen sind über weite Strecken gut, bis man spätestens beim Refrain nicht mehr willens oder fähig ist, sich über gewisse Gepflogenheiten der Stilrichtung hinwegzusetzen, wo es der Musik gut getan hätte. Ich schreibe hier nicht zum ersten Mal, dass eine hohe Qualität in Produktion und Arrangements Stücken mit Mängeln in der Substanz nicht unbedingt zum Vorteil gereicht.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Stefan Kayser