MAGIC PIE - Fragments Of The 5th Element
Auch im Soundcheck: Soundcheck 08/2019
Mehr über Magic Pie
- Genre:
- Progressive Rock
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Karisma Records / Soulfood
- Release:
- 30.08.2019
- The Man Who Had It All
- P&C
- Table For Two
- Touched By An Angel
- The Hedonist
Gut gemacht, nicht mehr, nicht weniger.
Wie eine Art BOSTON mit doppelter Geschwindigkeit, veröffentlicht die Prog-Band MAGIC PIE aus Norwegen seit 2007 alle vier Jahre ein neues Album, und auch die jüngste Hervorbringung "Fragments Of The 5th Element" bleibt im Arbeitstakt der Gruppe. Nomen est Omen, denn die Scheibe ist der fünfte Langspieler des Sextetts und enthält fünf Tracks.
Lobte Kollege Björn bei der letzten CD "King For A Day" noch begeistert die Melodien der Band um Gitarrist und Komponist Kim Stenberg, so finde ich diese auf dem neuen Album als überwiegend in Ordnung, aber keinesfalls überragend. Was MAGIC PIE derzeit aber sehr gut beherrscht, ist das Strukturieren und Arrangieren ihrer Musik. Der Eingangstitel 'The Man Who Had It All' leitet von einer Klavierpassage zu Prog Metal und endet mit Chören, ohne dass die Übergänge gezwungen oder aufgesetzt klängen. 'P&C' beruht auf einem schrägen, abgehackten Prog-Metal-Thema, bringt im Instrumentalteil aber auch einen leichten Jazz Rock und Neoprog-Keyboards. Neben diesen gewagten und doch gelungenen Arrangements wirkt eine phasenweise poppig-banale Gesangsmelodie jedoch etwas irritierend. 'Table For Two' wäre früher von Albenhörern wohl mit "Na ja, die Ballade halt" kommentiert worden, eine leicht schwülstige zudem. 'Touched By An Angel' ist, na ja, noch 'ne Ballade halt, allerdings stringenter und kitschärmer als ihr Vorgänger. Aber so recht zu Hause scheint die Band im Bereich Long Tracks zu sein, denn mit dem abschließenden fast 23minütigen Mammutwerk 'The Hedonist' erreicht das Album seinen Höhepunkt. Die lange Spieldauer wirkt nicht künstlich in die Länge gezogen, sondern gibt dem Stück die Möglichkeit, sich langsam zu entwickeln und seine in Instrumentierung, Stilistik, Stimmung und Härtegrad variierenden Abschnitte sinnvoll aneinanderzureihen.
MAGIC PIE lässt mich mit dem neuen Silberling an SPOCK'S BEARD denken. "Fragments Of The 5th Element" ist ein gut arrangiertes und gespieltes, aber nur mäßig gut komponiertes Album. Symptomatisch sind die tadellosen Gitarrensoli, die einen aber nicht packen. Man respektiert das Können der Gruppe, man mag die Musik (vor allem 'The Hedonist') über weite Strecken, aber es zündet kaum.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Stefan Kayser