MAGICK TOUCH - Heads Have Got To Rock'n'Roll
Auch im Soundcheck: Soundcheck 06/2020
Mehr über Magick Touch
- Genre:
- Hard Rock / Heavy Metal
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Edged Circle / Soulfood
- Release:
- 26.06.2020
- (This Isn't) Your First Rodeo
- Watchman's Requiem
- To the Limit
- Love Is A Heart Disease
- Ready For The Quake
- Bad Decisions
- Phantom Friend
- Waiting For The Parasites
- Daggers Dance
- Doomsday I'm in Love
Schöne Musik für das erste Bier.
Diese sympathischen Norweger habe ich bislang nur live erlebt. Als Weggefährten von AUDREY HORNE sah ich sie zweimal in deren Vorprogramm, und auch für die australischen Haarmonster DEAD CITY RUINS fungierten sie als Anheizer. Hier ist ihr straighter, stark in den 80ern verwurzelter Hard Rock immer guter musikalischer Begleiter für das erste Bier gewesen, wobei zumindest für mich unterm Strich immer ein Stückchen gefehlt hat, um mit den jeweiligen Headlinern mithalten zu können.
Nun, zu einem ähnlichen Fazit komme ich auch bei "Heads Have Got To Rock 'n'Roll", dem dritten Album des Trios aus Bergen. Dabei startet die Band erst einmal ziemlich stark. Zumindest nach ein paar Lauschattacken entpuppen sich die ersten Songs allesamt als kleine Ohrwürmer. 'Watchman's Ruin' ist vom Songwriting her gar nicht so weit von AUDREY HORNE entfernt, ein kraftvolles, prägnantes Riff sorgt für Druck, der Refrain geht leicht ins Ohr und melodische Leads sorgen für Lust und Laune. 'To The Limit' ist ebenfalls guter Party-Rock und macht sicherlich in der Livesituation noch mehr Spaß.
Auch stilistisch zeigen sich die Norweger durchaus variabel, erinnern sie mich doch mitunter auch ein wenig an KISS oder gar LORDI ('Love Is A Heart Disease'), auch balladeske Töne sind ihnen nicht fremd ('Phantom Friend'). Aber gerade über die Distanz eines Albums wird evident, dass etwas fehlt. Der berühmte magische Touch vielleicht? HK Rein ist ein guter Sänger aber eben kein herausragender, den man sofort wieder erkennt; und eben auch keiner, der den Songs ein i-Tüpfelchen aufsetzt. Gerade in der zweiten Hälfte fällt dann auch das Songwriting ein wenig ab, wird weniger zwingend und plätschert bisweilen einfach nur noch so dahin (z.B. 'Waiting For The Parasites'). Irgendwie muss die Band einen Weg finden, etwas erkennbarer zu klingen, sollte sozusagen an ihrem "magic touch" arbeiten, und dabei weniger auf andere schielen. Dann wird aus schöner Musik für das erste Bier viellicht auch ein Dauerbrenner, wie es für mich die meisten AUDREY HORNE-Alben geworden sind.
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Thomas Becker