MAGISTARIUM - 5'55'' Till The End Of Days
Mehr über Magistarium
- Genre:
- Melodic Metal / Heavy Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Eigenproduktion
- Break This Chain
- The World Is Sold Out
- To The Sky
- 5'55'' Till The End Of Days
- Rise And Fall
- Slave Of The Faith
- Fear Of Death
- Only In My Dreams
- In The Flame Of Evil
- Revenge
- Save Me From Myself
Osteuropa in Hannover.
Ich hatte da wirklich nicht mehr mit gerechnet. Sechs lange Jahre nach dem Debüt "Faith In Salvation" kehren die Hannoveraner von MAGISTARIUM tatsächlich noch mal mit neuem Material zurück in den CD-Spieler. Was damals als exotische Mischung deutschen Stahls mit russischer Theatralik begann, erweist sich 2015 auf dem zweiten Longplayer mit dem etwas gewöhnungsbedürftigen Namen "5'55'' Till The End Of Days" als eigenständiger Sound, der die Niedersachsen vom Einheitsbrei abhebt.
Für den osteuropäischen Einschlag sorgen Sänger Oleg Rydich und Gitarrero Mike Pesin. Während sich letzterer inzwischen als deutsches GUS G.-Pendant (hört nur mal das Eröffnungsriff von 'To The Sky'!) zu entwickeln scheint und auch auf dem starken aktuellen THOMSEN-Album "Unbroken" zu überzeugen wusste, setzt Oleg Rydich immer noch auf eine Mischung aus gepresstem, tieferem Bösgesang und Heldentenor. Beide Extreme sind deutlich besser gelungen als auf dem Debüt, die Übergänge flüssiger, wenngleich die höheren Passagen für meinen Geschmack noch etwas zu selten sind.
Auf der Rhythmus-Seite stehen mit Schlagzeuger Sebastian Busch und Bassmann Ingo Lühring (ebenfalls auf dem THOMSEN-Werk vertreten) zwei Stahlarbeiter, die den dramatischen Kompositionen das passende Gerüst bauen. Jeder Song lädt trotz aller Theatralik zum Schütteln des Haupthaares ein. Hinzu gesellt sich noch Keyboarder Volker Brandes, der immer wieder für kleine Schmunzler sorgen kann, weil er nicht nur Soundteppiche unter die Songs wabert, sondern gerne selbst auch richtungsgebend eingreift und den Stücken weitere Tiefe verleiht. Nur einmal überlässt er seine Tasten Ferdy Doernberg (AXEL RUDI PELL, ROUGH SILK), der sich bei seinem Gastauftritt im bereits erwähnten 'To The Sky' ein ordentliches Duell mit Saitenhexer Pesin leistet.
So hangelt sich MAGISTARIUM spielerisch durch die einzelnen Kompositionen, mal zwingend, mal etwas weniger. Insgesamt überragen aber doch die gelungenen Stücke. Das mit einem tollen Refrain ausgestaltete 'In The Flame Of The Evil' thrasht bisweilen knallhart und dürfte live für einige lechzende Mäuler sorgen. 'Revenge' bietet kurz vor Schluss sogar nochmal einen richtig epischen Songaufbau und dürfte als bislang bester Song der Hannoveraner über die Ziellinie tänzeln. Hier erinnert man sogar an RHAPSODY, was ausdrücklich positiv gemeint ist. Nur Sänger Oleg Rydich dürfte sich noch ein bisschen mehr auf die höheren Stimmlagen konzentrieren, diesen Heldentenor hört man viel zu selten und noch seltener dann auch noch so gut.
Anspieltipps: To The Sky, Revenge, Slave Of The Faith
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Marius Luehring