MAGISTER TEMPLI - Into Duat
Auch im Soundcheck: Soundcheck 09/2015
Mehr über Magister Templi
- Genre:
- Heavy Metal
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Cruz Del Sur Music
- Release:
- 04.09.2015
- Creation
- Lord Of The Morning
- Osiris
- Horus The Avenger
- Anubis
- Sobek
- Slaying Apophis
- Destruction
Der Tempelmeister im Land der Pharaonen
Ägypten, lange Zeit fest in der Hand des technischen Death Metals, muss sich nun endgültig der rohen und ungezügelten Energie geschlagen geben, die sich da Heavy Metal nennt. Der MAGISTER TEMPLI höchstpersönlich hat sich aufgemacht, der mythologischen Welt des Lands am Nil zu zeigen, wo der Hammer hängt.
Nachdem die Norweger auf ihrem Debüt zwischen Okkultismus Crowleyscher Prägung und H. P. Lovecraft pendelten, folgen sie nun den Inspirationen der beiden in das Land der Pyramiden und lassen in acht Kompositionen die Legenden Ägyptens an uns vorbeiziehen. Thematisch passend gab es bereits letztes Jahr eine Single namens "Nyarlathotep", die Lovecraft und Ägypten verband. Osiris, Horus, Anubis, alle sind sie hier mit einem Song vertreten, Apophis, nicht nur Stargate-Fans als Unsympath bekannt, bekommt sein Fett weg und das ganze wird Thematisch von 'Creation' und 'Destruction' eingerahmt.
Musikalisch hat sich indes nicht allzu viel geändert. Es steht erneut ein roher Mix aus NWoBHM, etwas exaltiertem Doom der Marke LAMENTED SOULS und vielleicht ein Hauch von MERCYFUL FATE auf dem Speiseplan. Dabei wurden die Doom-Einflüsse etwas zurückgefahren und die Epik stärker betont. Einige Harmonien und Gitarrensoli sind, dem Konzept angemessen, in eine orientalische Melodik gegossen und hier und da gibt es nun sogar Chöre. Allerdings nicht die aufgeblasenen Monstren, mit denen man in Krefeld um sich wirft, sondern eben fünf Typen, die gemeinsam singen, was völlig ausreicht.
Dazu wird die Musik einmal mehr vom beschwörenden und deklamatorischen Gesangsstil geprägt, der sicher nicht jedermanns Sache ist, mir aber sehr gut gefällt und perfekt zur leicht mystischen, düster-versponnenen Atmosphäre passt. Die Produktion ist passend, rau, unbelassen und voller Ecken und Kanten. Man hört der Band die Live-Erfahrung der letzten, tourreichen Jahre an, viele der Stücke wurden dort bereits präsentiert und von unnötigem Ballast befreit.
So sind hier tatsächlich eine ganze Reihe richtiger Hits versammelt, die man wunderbar mitsingen kann. 'Horus, The Avenger' ist so ein Kracher, 'Slaying Apophis' mit "ohoho"-Chören ebenfalls. Auch 'Anubis' kann man sich gut in der Livesituation vorstellen, wie auch den gesamten Rest des Materials. Hier wurde im Studio ohne doppelten Boden musiziert und so ist klar, dass das Material auf der Herbsttour mit CHRISTIAN MISTRESS auch mühelos präsentiert werden kann. MAGISTER TEMPLI spielt echten Heavy Metal, wie er klingen muss: ungehobelt, voller Energie und mit coolem Textkonzept und "Into Duat" ist ein Muss für alle Fans des Genres.
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Raphael Päbst