MAGNUM - Brand New Morning
Mehr über Magnum
- Genre:
- Melodic Hard Rock
- Label:
- SPV
- Release:
- 30.08.2004
- Brand New Morning
- It´s Time To Come Together
- We All Run
- The Blue And The Grey
- I´d Breathe For You
- The Last Goodbye
- Immigrant Son
- Hard Road
- The Scare Crow
MAGNUM sind schon seit eh und je ein Garant für mitreißenden, epischen Melodic Rock. Nach dem man Anfang der Neunziger bereits die Brocken hingeworfen hatte, schien alles vorbei zu sein. Der Grunge hielt Einzug in die Gehörgänge und hymnenhafter, melodischer Hardrock schien dem Tode geweiht. Sänger Bob Catley und Gitarrist Tony Clarkin firmierten nach dem Split in HARD RAIN um und versuchten, an alte Erfolge anzuknüpfen. Aus dieser Zusammenarbeit entstanden mit "Hard Rain" und "When The Good Times Come" zwei mehr als anständige Alben, ehe es Sänger Bob Catley Solo versuchen wollte, es aber ohne seinen Ideengeber Clarkin nicht allzu weit brachte und letztendlich nicht vom zu erwartenden Erfolg gekrönt wurde.
Glücklicherweise fand man nach dem Jahrtausendwechsel wieder zueinander und brachte vor drei Jahren mit "Breath Of Life" ein ordentliches Comeback-Album heraus. Zwar werden die Klassiker der Bandgeschichte wie 'How Far Jerusalem', 'Don't Wake The Lion', 'Les Morts Dansant' oder 'On A Storytellers Night' wohl auf immer unerreicht bleiben, dennoch würden MAGNUM mit dem neuen Album "Brand New Morning" gerne wieder an alte Zeite ansetzen und der treuen Fangemeinde beweisen, dass man noch lange nicht zum alten Eisen zählt. Livehaftig hat man dies bereits auf dem diesjährigen BANG YOUR HEAD-Festival eindrucksvoll bewiesen.
Gleich das erste Stück in Form des Titeltracks hat das Zeug zum Ohrwurm und fräst sich unmittelbar in den Gehörgängen fest. Dieser Zustand soll bei den nächsten Stücken weiter Bestand haben. Erneut hält man an altbekannten Trademarks fest, was aber nicht anders zu erwarten war. Bob Catley beweist einmal mehr, dass er noch durchaus bestens bei Stimme ist. Besser hätte der Start nicht sein können. Das folgende 'It's Time To Come Together' legt eine flottere Gangart vor und lebt von seinen frischen Keyboardsounds, auch wenn das Stück ein wenig an VAN HALEN erinnert. Anders sieht es da schon bei 'We All Run' aus. Der Song ist eine typische MAGNUM-Komposition. Genau solche Stücke haben die Engländer in früheren Zeiten ausgezeichnet. Einprägsame Hooklines und ein Refrain, bei dem man sich schon nach den ersten Sekunden zum Mitsingen genötigt fühlt. Besser geht's nicht mehr, könnte man meinen. Doch der Hörer wird eines Besseren belehrt. Mit 'The Blue And The Grey' setzt es gleich den nächsten Ohrwurm, obwohl die balladeske Nummer inhaltlich eher düster gehalten ist und als Anti-Kriegs-Song verstanden werden darf.
Mit 'I'd Breathe For You' fördert man Altbekanntes zu Tage. Leider kann man jedoch nicht ganz das Niveau der vorherigen Kompositionen halten. Die Nummer ist zwar nicht schlecht, plätschert meiner Meinung nach aber etwas zu schmalzig dahin, ohne richtige Höhepunkte zu setzen. 'The Last Goodbye' hat da schon mehr zu bieten und setzt einen weiteren Meilenstein in der Karriere der Briten. Wie schon bei 'We All Run', verfügt 'The Last Goodbye' über einen grandiosen Refrain und dürfte gerade livetechnisch hervorragend funktionieren. Weitere Höhepunkte folgen in Form von 'Immigrant Son' und 'Hard Road', bei denen es gitarrentechnisch etwas rockiger abgeht, ohne jedoch auf einprägsame Melodien zu verzichten. Das abschließende, fast zehnminütige Stück 'The Scarecrow' zieht sich trotz seiner Länge nicht wie ein Kaugummi, sondern kommt sehr abwechslungsreich daher.
"Brand New Morning" ist für mich das erhoffte Album. Vergleiche mit "On The Storytellers Night" oder anderen Bandjuwelen finde ich hier nicht angebracht. Fakt ist, dass ich MAGNUM ein solches Album nach den letzten Veröffentlichungen nicht mehr unbedingt zugetraut hätte. Auf der Scheibe sind keinerlei Ausfälle zu verzeichnen und gar der eine oder andere Meilenstein auszumachen. MAGNUM präsentieren zeitlosen, qualitativ höchst ansprechenden melodischen Hardrock, wie man ihn auch nicht anders von ihnen erwartet hat. Für mich die bislang beste Hardrock-Scheibe im Jahre 2004.
Anspieltipps: Brand New Morning, We All Run, The Blue And The Grey, Immigrant Son, Hard Road
- Redakteur:
- Frank Hameister